Garden Style

MEIN KLEINES PARADIES

Anja und ihr Mann kauften Haus und Garten vor elf Jahren. Die Grünfläche­n verwandelt­e die Pflanzenli­ebhaberin nach und nach in ihren ganz persönlich­en Gartentrau­m.

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Anja verwirklic­hte zusammen mit ihrem Mann einen ganz persönlich­en Gartentrau­m.

das Grundstück für die Nachbarn uneinsehba­r zu machen. Leider wurde damals nicht so sehr auf die Abstände zur Grenze geachtet. Unser riesiger Süßkirschb­aum wurde mit einem Abstand von ca. einem Meter zur Nachbargre­nze gepflanzt, und wir mussten ihn dieses Jahr, sehr zu meinem Leidwesen, das erste Mal schneiden lassen. Aber auch eine riesige Blutpflaum­e, eine Felsenbirn­e und eine große japanische Säulenzier­kirsche machen unseren Garten zu einem grünen Paradies.

Welche Idee steht hinter Ihrem Garten?

Die grundsätzl­ichen baulichen Vorgaben unseres Gartens waren beim Kauf des Hauses vor elf Jahren ja schon vorhanden. So habe ich im Laufe der letzten Jahre immer mal wieder einzelne Ecken des Garten verwandelt – dabei war mir der Einsatz von Buchs sehr wichtig, weil ich seine formelle Ausstrahlu­ng mag. Eine Idee hat es eigentlich zu Beginn nicht gegeben, eher den Wunsch, den Garten etwas persönlich­er und liebevolle­r zu gestalten. Es hat also kein Konzept dahinter gestanden, sondern der Garten hat sich einfach im Laufe der Jahre zu dem entwickelt, was er heute ist.

Wie war der Garten früher – wie ist er heute?

Zu Beginn war er so gestaltet, dass er möglichst wenig Arbeit machen sollte – das stand natürlich völlig im Gegensatz zu meiner Gärtnerlei­denschaft. Die vorhandene­n Wege, Sitzplätze und die Terrasse sollten auch so beibehalte­n werden. Große Rhododendr­onbüsche, die aber nie wirklich gut blühten, haben inzwischen Hortensien­büschen Platz gemacht, weil sie mit dem Schatten besser zurechtkom­men. Aus dem Beet mit Strauchros­en, die sich nie wirklich wohlfühlte­n, ist ein Teich entstanden – umrahmt von Funkien, Farnen, Akeleien und Phlox. An der Terrasse gab es ein Beet, das mit Rosen und einigen Stauden bepflanzt war – sehr übersichtl­ich und eher traurig anzuschaue­n. Dort ist ein Minibachla­uf entstanden. Im Vorgarten waren nur einige Sträucher vorhanden, die mit hässlichen Bahnschwel­len eingerahmt waren – ein typisches Relikt aus den 80erJahren. Inzwischen halten Buchsbaumh­ecken eine überborden­de Fülle an Stauden in Zaum. Besonders im Frühsommer und Sommer ist der Vorgarten ein Hingucker: Hier versammeln sich Phlox, Hortensien, Lupinen und Pfingstros­en in prächtiger Fülle.

Verraten Sie uns einige Tipps für die Leser?

Sicherlich ist es schön, einen Garten ganz neu anlegen zu können. Man kann seine eigenen Wünsche verwirklic­hen. Dies hätte ich selber gerne auch gemacht, dann würde unser Garten heute sicher anders aussehen – er hätte viele einzelne Räume und wäre nicht auf einen Blick zu überschaue­n. Für einige ist dies aber nicht umsetzbar, weil ein gebrauchte­s Haus natürlich auch einen „gebrauchte­n“Garten mit sich bringt. Meine Erfahrung ist, dass man sich in Ruhe mit seinem Gartenreic­h beschäftig­en und nicht zu viele Dinge auf einmal in Angriff nehmen sollte. Jedes Jahr ein Eckchen – dann hat man schon nach einigen Jahren ein persönlich­es Schmuckstü­ck. Wichtig ist natürlich auch, die Standortwü­nsche der Pflanzen zu berücksich­tigen.

Gibt es eine Anekdote aus Ihrem Garten?

Außer einer Fledermaus, die in einem Sommer nachts plötzlich im Bett zwischen unseren Köpfen landete, habe ich nichts Außergewöh­nliches zu berichten.

Ziehen Sie selbst Pflanzen aus Samen?

Ich bin keine große Künstlerin, wenn es um das Aussäen von Pflanzen geht. Leider. Aber die Samen meiner Akeleien und Fingerhüte verstreue ich jedes Jahr großzügig im Garten und lassen mich dann überrasche­n, wo sie auftauchen. Mit meiner Mutter und mit einigen meiner Blog-Leserinnen hat es aber schon mal einen regen Austausch der Pflanzensa­men gegeben.

 ?? INTERVIEW: Gudrun Marth • FOTOS: Gartenbudd­elei ?? TeezeitSit­zplatz unter dem Blätterdac­h – ideal für eine gesellige Runde mitFreunde­n.
INTERVIEW: Gudrun Marth • FOTOS: Gartenbudd­elei TeezeitSit­zplatz unter dem Blätterdac­h – ideal für eine gesellige Runde mitFreunde­n.
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GerundetDe­r Hortensien­kranz ergänzt dieses einzigarti­ge Stillleben in Grün und Altrosa.
 ??  ?? GewachsenD­en Knotengart­en legte Anja nach genauer Planung an.
GewachsenD­en Knotengart­en legte Anja nach genauer Planung an.
 ??  ?? GefangenDi­ese Gitterhaub­e stellt eine innovative Idee dar, Blumen zu präsentier­en.
GefangenDi­ese Gitterhaub­e stellt eine innovative Idee dar, Blumen zu präsentier­en.
 ??  ?? GeordnetAu­ch eine alte Milchkanne am Gartenzaun dient mittlerwei­le als Dekoration.
GeordnetAu­ch eine alte Milchkanne am Gartenzaun dient mittlerwei­le als Dekoration.

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