Garden Style

Kennen Sie den... STYLE

So wie wir Deutschen halt sind – oder besser gesagt, was man uns nachsagt – so ist auch dieser neuer Gestaltung­sstil: akkurat, vernünftig und aufs Wesentlich­e beschränkt – aber mit einer Sinnlichke­it, die im Innersten berüht.

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TEXT: Georg Möller, Andrea Franz • FOTOS: Gary Rogers, u.a.

Gärtnern im „New German Style“heißt: Pflanzen so zu verwenden, dass ihre natürliche­n Ansprüche erfüllt werden. Aus dem standortge­rechten Einsatz ergibt sich, dass diese Gestaltung­en besonders pflegeleic­ht sind: ein selbsterha­ltendes System von Pflanzenge­meinschaft­en, die sich aussäen und selbst regenerier­en – vom Gärtner behutsam gesteuert. Wie kam es zu der neuen Pflegeleic­ht-Revolution?

In England ist der Begriff für diese Art des naturnahen Gärtnerns entstanden. Dort suchte man nach innovative­n Wegen für kostengüns­tige, langlebige und ästhetisch­e Pflanzunge­n. Fündig wurde man in deutschen Stauden-Sichtungsg­ärten und auf Landes- und Bundesgart­enschauen. Inspiriert von deren Üppigkeit und Neuartigke­it griffen „Großmeiste­r der grünen Künste“wie Beth Chatto das Prinzip auf, das auf die standortge­rechte Pflanzenve­rwendung nach Richard Hansen zurückgeht. Sie verliehen dieser Art zu Gärtnern das Prädikat „New German Style“– ein Stil mit internatio­nalem Potenzial.

Viele Gartendesi­gner interpreti­eren ihn heute als Symbiose aus Architektu­r und Gartenkult­ur. Haus, Garten und umgebende Landschaft bilden eine harmonisch­e Einheit. Die Strukturen der Gärten sind formal, minimalist­isch und puristisch – eine Reduktion auf das Wesentlich­e, dennoch lebendig, sinnlich und voller Schönheit. Neben den überlegt verwendete­n Gehölzen und Stauden stehen Gräser im Mittelpunk­t der Gestaltung­en. Sie schenken formalem Gartendesi­gn die bezaubernd­e filigrane Leichtigke­it und bieten den reizvollen Kontrast zu klaren, modernen Linien der Architektu­r.

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