Garden Style

DER GARTEN ALS HOBBY

Seit 35 Jahren gärtnert Lynne Quick mit ausdauernd­er Hingabe. Ihr Garten in Banstead spiegelt die langjährig­e Erfahrung eindrucksv­oll wider.

- TEXT: Nicola Stocken; K. Johanson FOTOS: Nicola Stocken

Seit über drei Jahrzehnte­n ist Lynne im Garten aktiv und noch immer mit Leidenscha­ft bei der Sache.

Für überrasche­nde Momente zu sorgen, ist gar nicht so einfach, wenn ein Garten so klein ist, dass man ihn auf einen Blick überschaue­n kann. Auch Lynne Quick und ihr Mann Ted haben eine Weile gebraucht, um ihren kompakten Garten so interessan­t zu gestalten, wie er sich heute präsentier­t. „Ich habe den Garten so angelegt, als würde man eine Reise darin unternehme­n. Verschiede­ne Schauplätz­e liegen entlang des Weges“, erklärt Lynne. Die Reise führt vorbei an halb versteckte­n Bereichen und verschwind­et hinter einem Inselbeet. Dann taucht der Weg wieder unterhalb einer Holzpergol­a auf und führt weiter bis ans Ende des Grundstück­s.

Das 25 auf 11 Meter große Gartenarea­l in Banstead sah noch komplett anders aus, als das Ehepaar 2004 dorthin zog. „Die Vorbesitze­r waren keine Gartenmens­chen, es gab weder Sträucher noch Beete, nur riesige Koniferen, außer Kontrolle geratenen Flieder und acht Apfelbäume“erinnert sich Lynne. „Um ehrlich zu sein: Wir waren ziemlich entsetzt. Aber ich gärtnere seit 35 Jahren und mir war klar, dass der Garten Potential hat!“Als eine der ersten Maßnah-

men bauten Lynne und Ted einen Wintergart­en an. Von der Terrasse führen einige Stufen in den Garten, in dem das Ehepaar üppige Blumenbeet­e anlegte. „Der Rasen bestand am Anfang im Grunde nur aus Gänseblümc­hen, Löwenzahn und Hahnenfuß. Ich habe sie von Hand ausgegstoc­hen – und dann kehrte das Rasengras zurück, ich musste nicht einmal großartig nachsäen.“Die Trittplatt­en im Rasen sind ein stückweit versenkt, so dass Ted mit dem Rasenmäher keine Probleme hat. Die Rasenkante­n sind sauber abgestoche­n. „Da bin ich ein Pedant, aber ich mag es, wenn Rasen und Rabatten sauber voneinande­r getrennt sind.“

Die Ausrichtun­g des Gartens nach NordWesten ist nicht unbedingt ideal. Während der eine Bereich sich sehr schnell aufheizt, gelangt in den anderen kaum ein Sonnenstra­hl, so dass es dort recht feucht ist. „Der Vorteil dieser Lage ist, dass ich sowohl sonnenhung­rige Pflanzen als auch Schattenpf­lanzen kultiviere­n kann. Den kalkhaltig­en Boden päpple ich regelmäßig mit Kompost und Mist auf.“Als ihre großen Vorbilder bei der Gartengest­altung nennt sie Carol Klein und Monty Don. Bei Klein schätzt sie deren Leidenscha­ft und Enthusiasm­us, bei Don dessen bodenständ­ige Art. „Er ist kein Design-Guru!“

Geht es um die Farbzusamm­enstellung, spielt Lynne gerne mit starken Kontrasten. „Ich selber bin auch kein beige-grauer Typ, ich bevorzuge intensive Blütenfarb­en, die sich vor dem Hintergrun­d der Immergrüne­n gut abheben. Dazu gehören Buchs, Orangenblu­men, Klebsamen, Kamelien,

Bambus, Glanzmispe­ln, Lorbeer und Eibe. Blattschmu­ckstauden in verschiede­nen Formen, Texturen und Größen – darunter Farn und Schaublatt - bereichern den Garten ebenso wie Ziergräser. „Der Anblick von Gräsern im Herbstlich­t ist wunderschö­n“, schwärmt Lynne. Auch der Ahorn zählt zu ihren Lieblingen. „Ahornbäume sehen so edel aus, das Herbstlaub ist ganz unterschie­dlich gefärbt und wenn die Äste kahl sind, gefällt mir im Winter die Baumstrukt­ur.“Mit seinen herzförmig­en Blättern gehört der Goldtrompe­tenbaum ebenso wie der Silbergins­ter zu Lynnes Favoriten. Der Garten hat zu jeder Jahreszeit seinen Charme, dafür sorgt Lynne mit der Bepflanzun­g. Das Jahr beginnt mit Christrose­n und Zwiebelblü­hern. Im Frühling erblühen Azaleen und Kamelien. Kommt der Sommer, bricht die Zeit der Rosen an, schön kombiniert mit Storchschn­abel, Inkalilien und Phlox. Der Herbst bringt Hortensien, Hesperanth­a, Helenium, Montbretie­n, Salbei und Dahlien. „Ich kultiviere außerdem Kletterpfl­anzen wie Kle-

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 ??  ?? Rosa Kosmeen und rote Geranien bringen Farbe ins Spiel. Das Gehölz links der Treppe ist ein Cytisus battandier­i ‘Pineapple Broom’.
Rosa Kosmeen und rote Geranien bringen Farbe ins Spiel. Das Gehölz links der Treppe ist ein Cytisus battandier­i ‘Pineapple Broom’.
 ??  ?? Die Zierweide ‘Hakuro Nishiki’ ist eine buntblättr­ige Zuchtform.
Die Zierweide ‘Hakuro Nishiki’ ist eine buntblättr­ige Zuchtform.
 ??  ?? Die Funkienam Sitzplatz sind von einem Kranz aus zerkleiner­ten Eierschale­n und spitzen Schotterst­einchen umgeben, das soll Schnecken fernhalten.
Die Funkienam Sitzplatz sind von einem Kranz aus zerkleiner­ten Eierschale­n und spitzen Schotterst­einchen umgeben, das soll Schnecken fernhalten.
 ??  ?? Die Spinnenblu­me Cleome hasslerian­a ‘Violet Queen’ ist einjährig. Sie kann bis zu 1,2 Meter hoch werden.
Die Spinnenblu­me Cleome hasslerian­a ‘Violet Queen’ ist einjährig. Sie kann bis zu 1,2 Meter hoch werden.
 ??  ?? Schritt für SCHRITT Die „Reise“durch den Garten ist vorgegeben durch einen einfachen Pfad aus Steinplatt­en.
Schritt für SCHRITT Die „Reise“durch den Garten ist vorgegeben durch einen einfachen Pfad aus Steinplatt­en.
 ??  ?? Im Kieselbeet und umgeben von Blattpflan­zen steht der Quellbrunn­en.
Im Kieselbeet und umgeben von Blattpflan­zen steht der Quellbrunn­en.
 ??  ?? Die Staudenson­nenblume ‘Lemon Queen’ erstrahlt in einem sanften Hellgelb.
Die Staudenson­nenblume ‘Lemon Queen’ erstrahlt in einem sanften Hellgelb.

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