DAS RICHTIGE BAUCHGEFÜHL
Als Irmhild und Manfred Letsch vor über dreißig Jahren ihr Haus im Bayerischen Wald bezogen, wurde ihre intuitive Leidenschaft für das Gärtnern wachgekitzelt.
Herrliche Blütenpracht in einem naturnahen Garten in NIederbayern.
Rmachte osenduft kann sehr betörend, ja sogar verführerisch sein. Diese Erfahrung auch Irmhild Letsch, als sie zusammen mit ihrem Mann Manfred 1984 ihr Haus im Bayerischen Wald bezog. „Rosen sind meine absoluten Lieblinge“, betont die Pensionärin. „Durch ihre unterschiedlichen Farben, Formen und ihren Duft bin ich zur Gärtnerin geworden.“Seit 1985 hegen und pflegen die ehemalige Fachlehrerin für Handarbeit und Hauswirtschaft und der Förster im Ruhestand ihr 1050 Quadratmeter großes Grundstück mit viel Liebe und Hingabe.
Die Arbeitsteilung der beiden ist klassisch und von sichtbarem Erfolg gekrönt. Der Mann im Garten kümmert sich um die gröberen Arbeiten wie das Schneiden der Bäume und Sträucher, das Pflastern der so schön geschwungenen Pfade durch das grüne Dickicht und die Realisation der Trockenmauern, die vielen Tieren zur Heimat wurden. Irmhild Letsch entfernt Unkraut, pflegt die Beete und entscheidet, welche Pflanze welchen Premiumplatz bekommen soll. Viele weniger klassisch ist allerdings
die Vorgehensweise. „Mein Mann und ich, wir arbeiten ohne Plan und ganz intuitiv“, so die Autodidakten. Die Gegebenheiten des Grundstücks werden dabei bei jedem neuen Projekt immer mit einbezogen. Und so findet sich zu jeder Tages- und Jahreszeit sowohl ein sonniges als auch ein schattiges Plätzchen. „Im Frühjahr und im Herbst sitzen wir gerne vor dem Erker, da hält sich die Sonne am längsten auf. Im Sommer bevorzugen wir den Sitzplatz im hinteren Teil des Gartens, da ist es schattiger.“
Einen Lieblingsplatz haben auch die Hunde Miro, eine 15 Jahre alte Tiroler Bracke, und Gustl, eine erst wenige Monate alte Bracke aus Südtirol. Die tierischen Familienmitglieder zwacken von dem riesigen Stein am Teich, auf dem sie nur zu gerne liegen, genüsslich etwas von der wohligen Wärme ab. Auch das Projekt Teich fand in Eigenregie statt. Manfred hob mit einem Bagger das Loch aus. Der große Stein in unmittelbarer Nachbarschaft der Wasserquelle stammt aus einer Baugrube in der Garage. „Der Findling ist ein toller
Aussichtspunkt für die Hunde“, so die Tierfreundin, die sich ebenfalls tagtäglich an der unvergleichlichen Umgebung ihres Grundstücks erfreut. Der Große Arber streckt sich in der einen Richtung gen Himmel und oberhalb der südöstlichen Hanglage liegt das Tierfreigelände des Nationalparks Bayerischer Wald.
In dem nach Bauchgefühl gestalteten Naturgarten ist neben den Hunden und den Zaungästen des Nationalparks natürlich auch allerlei Kleingetier willkommen. Nicht selten strecken zum Beispiel die flinken Eidechsen ihre Köpfchen zum Gruß aus den Schlitzen der Trockenmauern. „Unser kleines Paradies ist sehr naturnah“, betont die leidenschaftliche Hobbygärtnerin, die gerne auf all die Besonderheiten dieses Privatschatzes verweist: „Wir lieben die Rosenblüte im Frühsommer genauso sehr, wie die Ruhe, die der Garten insgesamt ausstrahlt. Auch die zahlreichen Vögel an der Futterstelle im Winter und den herrlichen Zwischtergesang im Frühjahr möchten wir nicht missen.“Und da das Wohnhaus sehr eng mit dem Garten verwachsen ist, verpasst das Paar tatsächlich nichts von dem bunten, schönen Treiben da draußen.