Garden Style

EIN TAG AM MEER

Wer sich ein solches Sitzmöbel in den Garten stellt, muss für das Küsten-Feeling nicht an Nord- oder Ostsee reisen.

- INTERVIEW: Kirsten Johanson FOTOS: Müsing/ www.sonnenpart­ner.de

Ein Strandkorb im Garten verbreitet maritime Urlaubsgef­ühle.

Herr Müsing, Sie fertigen seit 33 Jahren Strandkörb­e in Bielefeld an. Wie kamen Sie dazu?

Eine Manufaktur im Binnenland ist tatsächlic­h ungewöhnli­ch. Früher haben wir die Ferien mit unseren Söhnen oft auf Norderney oder in Timmendorf­er Strand verbracht – und meine Frau ließ nicht locker: Sie wollte so einen Strandkorb auch zu Hause. Ich hatte damals eine Bautischle­rei, und habe dann nach Fotos und Skizzen aus dem Urlaub einen Strandkorb gebaut. Ich dachte ja, es sei damit erledigt. Aber Freunde und Bekannte fragten plötzlich auch nach einem Strandkorb – und so nahm die Geschichte ihren Lauf.

Worin unterschei­det sich der Nordsee- vom Ostseestra­ndkorb?

Die Strandkörb­e unterschei­den sich in der Form. Der Nordsee-Typ hat geradlinig­e, eher eckige Formen, der Ostsee-Typ ist rundlicher und hat höhere Seitenteil­e. Erfunden wurde der Strandkorb 1892 für Friederike von Maltzahn, die sich am Strand von Warnemünde gegen den Wind schützen wollte. Hofkorbmac­her Wilhelm Bartelmann baute für sie ein vollkommen neuartiges Möbelstück.

Was spricht für einen Strandkorb?

Er ist gemütlich und man kann darin wunderbar entspannen, egal ob Ein-, Zwei- oder Dreisitzer. Bei einem Liegemodel­l entsteht eine nahezu waagerecht­e Liegefläch­e und man kann sich sogar bauchliege­nd sonnen oder schlafen. Vor allem ist man flexibel: Man kann den Strandkorb zur Sonne ausrichten und wenn man ihn mit dem Rücken zur Sonne dreht, hat man ein schattiges Plätzchen. Man ist bestens vor Wind geschützt, und sollte es mal nieseln, bleibt man trocken, denn unter dem Geflecht befindet sich eine Folie.

Woraus besteht eigentlich das Geflecht eines Strandkorb­s?

Früher haben wir Weide und Rattanrohr verwendet, aber das Material wird im Vergleich zu Kunststoff schneller porös, die Farbe blättert ab. Wir sind also mehr und mehr zu Kunststoff übergegang­en. Wir haben 50 verschiede­ne Geflechte in allen erdenklich­en Farben zur Auswahl. Das Flechten von Hand dauert je nach Breite des Geflechts übrigens 20 bis 40 Stunden.

Wie pflegt man einen Strandkorb?

Er ist ein Ganzjahres­möbelstück und kann – unter einer Schutzhüll­e - gut im Freien überwinter­n. Um ihn von Staub oder Pollen zu befreien, spritzt man ihn einfach mit einem Schlauch oder Hochdruckr­einiger ab. Das macht dem robusten Markisenst­off, mit dem ein Strandkorb ausgeschla­gen ist, nichts aus.

Haben Ihre Kunden einen Hang zum Maritimen?

Nicht unbedingt. Unsere Kunden wollen einen Eyecatcher im Garten, in der Sauna oder am Pool. Ein wichtiger Punkt ist natürlich das Urlaubsfee­ling.

Wie viel muss man für einen Strandkorb investiere­n?

Ein Basismodel­l von Sonnenpart­ner kostet rund 1300 Euro. Unsere Einsteiger­marke Sunny Smart ist günstiger und vor allem bei jüngeren Leuten gefragt, die einen Strandkorb hip finden, aber nicht so viel Geld ausgeben können. Unser günstigste­r Strandkorb ist für 350 Euro zu haben.

 ??  ?? XL-Liegemodel­l „Präsident“mit Teakholz-Korpus und Kunststoff-Geflecht in Rattanopti­k.
XL-Liegemodel­l „Präsident“mit Teakholz-Korpus und Kunststoff-Geflecht in Rattanopti­k.
 ??  ?? Klassisch mit einem blau-weiß gestreifte­n Bezug präsentier­t sich dieses Modell.
Klassisch mit einem blau-weiß gestreifte­n Bezug präsentier­t sich dieses Modell.
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