IDYLLE FÜR MENSCH & TIER
Im Garten von Ralf Dunkelberg wird geschnattert und gegrunzt, gebellt und miaut. Nicht nur die vielen Vierbeiner fühlen sich in der Natur-Oase in Ostwestfalen tierisch wohl.
Traumhafter Landgarten mit Teich, viel Grün und Mini-Schweinen.
Minischwein Oskar und Minischwein Rosi streifen zufrieden Seite an Seite durch den riesigen Garten von Ralf Dunkelberg. Hund Bella kommt hinzugeeilt und dann wird erst einmal genüsslich miteinander gerangelt. Manchmal gesellen sich noch die drei Haus- und Hofkatzen dazu und die Schafe Baby, Jule und Billy. Sechs Brahma-Hühner beobachten das Schauspiel entspannt aus nächster Nähe. In den letzten 20 Jahren haben der gebürtige Bielefelder und sein Lebenspartner auf etwa 5.000 Quadratmeter im Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen ein Biotop geschaffen, in dem sich jeder, der es betritt - ob Mensch, ob Tier - sofort pudelwohl fühlt und gar nicht mehr gehen möchte.
Der Landschaftsgarten der beiden ist in mehrere Bereiche aufgeteilt, die aber jeweils fließend ineinander übergehen und eine hübsche Einheit bilden. Jede Ecke hat dabei ihren ganz eigenen Charme und lädt dazu ein, all die liebevollen Details der Gartengestaltung zu entdecken. Ralf Dunkelberg spricht bei der Beschreibung seiner beeindruckenden Außenfläche gerne von Gartenräumen. Und dieses schöne Bild ist auch wirklich sehr passend. So gibt es hier zum Beispiel einen historischen
Bauerngarten mit einem typischen Wegekreuz und vier darin angeordneten Beeten, in denen aber statt der traditionellen Kräuter Hortensien oder auch Rosen gepflanzt wurden. Gemüsebeete die üppig mit Salat, Möhren oder Kohlrabi bestückt sind, laden in einem weiteren Gartenzimmer dazu ein, sich umzusehen. Geflochtene Weidezäune und kunstvoll gestutzter Buchs schlängeln sich wie natürliche Adern durch den Garten und werden so zu organischen Grenzen. In einem dritten, größeren Bereich reihen sich viele liebevoll angelegte Stauden aneinander, die bis an die Terrasse des Wohnhauses heran reichen. „Wir leben mitten in der Natur, zusammen mit der geborgten Landschaft“, betont Ralf Dunkelberg. „Der Garten ist unser Lebenselixier, in dem alles nach Farben aufeinander abgestimmt wurde.“
Farbenfroh wird es auch durch die vielen flatternden und kriechenden Naturbewohner, die auf dem tierfreundlich angelegten Anwesen immer herzlich willkommen sind. „Es gibt Bienenvölker und eine Vielzahl von Vögeln.“Ganz bewusst werden in diesem grünen Paradies Blumen, Gräser, Hecken und Buchsbäume so abwechslungsreich gepflanzt, dass Insekten und andere Kleintiere auf diesem Grund und Boden immer ausreichend Schutz und Nistmöglichkeiten finden.
Die Leidenschaft für das gekonnte Bespielen von Gartenflächen wurde Ralf Dunkelberg in die Wiege gelegt. „Ich bin auf einem kleinen Hof groß geworden“, erzählt der versierte Hobbygärtner. „Wir sind Landeier“, erklärt er weiter. Tatsächliche braucht das Power-Paar keine Unterstützung von professionellen Gartenplanern. Sie haben ihre Grünfläche gemeinsam in all die abwechslungsreichen Gartenzimmer umgestaltet und so eine Freiluftwohnung geschaffen in der Buchsbäume, Rosen, Hortensien, Gemüse aber auch allerlei Obstbäume im Verlauf der Jahreszeiten entweder nacheinander oder gleichzeitig ihren großen Auftritt haben. Zwischen der Pflanzenpracht gibt es weitere Details zu bestaunen. Manche sind nicht zu übersehen, wie das Teehaus, ein weißer Pavillon und das hölzerne Gartenhäuschen, in dem die Werkzeuge gelagert werden. Andere sind kleiner und zum Teil auch etwas versteckter, was einen Bummel durch den Garten umso aufregender macht. Da lugen Tonkrüge hinter Farnen und Steinen hervor, Zinkkannen schmiegen sich an geflochtene Holzzäune und wer genau hinsieht, hat auch schon einmal Blickkontakt mit Putten oder Tierskulpturen aus Stein und Eisen. Wenn das Paar von einer Englandreise zurück kommt, wird das Accessoire-Ensemble häufig um ein schönes Stück erweitert. Auch auf Flohmärkten und bei Gartenfestivals halten sie die Augen nach passenden Schätzen für den eigenen Garten immer offen. Auf diese Weise zieht in die grünen Zimmer öfters etwas Neues ein. Und während
diese vor allem im Frühjahr und im Herbst viel Arbeit machen, steuert das Paar nun auf den gemütlichen Teil des Jahres zu. „Im Sommer sind die Beete schön eingewachsen und alles macht weniger Arbeit. Da kann man auch schon einmal in der Sonne liegen.“
Der Platz am Teich ist nur einer von vielen Orten, an denen es sich entspannt in der Sonne liegen lässt. Ursprünglich konnte man vom Steg aus hineinspringen und ein paar Züge schwimmen. Heute gehört der Teich den Fröschen, Fischen und Insekten. Auch ohne den Pool von einst wird es nicht langweilig, da hier ja auch noch die ganzen anderen Vier- und Zweibeiner zuhause sind und lustig durch den Garten tollen. Und das außergewöhnliche Mensch-Tier-Team ist besten eingespielt. Die Minischweine Oskar und Rosi zum Beispiel gehen nie in die Beete. „Als die beiden noch klein waren, da haben sie sehr viel Unfug gemacht“, erinnert sich ihr Herrchen. „Sie haben frisch gepflanzte Blumen sofort wieder ausgegraben, Pflanzkübel durch die Gegend getragen und Löcher gebuddelt.“Heute verwüsten sie ihre Gartenzimmer nicht mehr. Wer sich selbst davon überzeugen möchte, der hat am Tag der offenen Gartenpforte am 31. Juni die Möglichkeit dazu. Die Tür steht offen.