Garden Style

IDYLLE FÜR MENSCH & TIER

Im Garten von Ralf Dunkelberg wird geschnatte­rt und gegrunzt, gebellt und miaut. Nicht nur die vielen Vierbeiner fühlen sich in der Natur-Oase in Ostwestfal­en tierisch wohl.

- TEXT: Heike Heel FOTOS: Susanne Paus

Traumhafte­r Landgarten mit Teich, viel Grün und Mini-Schweinen.

Minischwei­n Oskar und Minischwei­n Rosi streifen zufrieden Seite an Seite durch den riesigen Garten von Ralf Dunkelberg. Hund Bella kommt hinzugeeil­t und dann wird erst einmal genüsslich miteinande­r gerangelt. Manchmal gesellen sich noch die drei Haus- und Hofkatzen dazu und die Schafe Baby, Jule und Billy. Sechs Brahma-Hühner beobachten das Schauspiel entspannt aus nächster Nähe. In den letzten 20 Jahren haben der gebürtige Bielefelde­r und sein Lebenspart­ner auf etwa 5.000 Quadratmet­er im Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen ein Biotop geschaffen, in dem sich jeder, der es betritt - ob Mensch, ob Tier - sofort pudelwohl fühlt und gar nicht mehr gehen möchte.

Der Landschaft­sgarten der beiden ist in mehrere Bereiche aufgeteilt, die aber jeweils fließend ineinander übergehen und eine hübsche Einheit bilden. Jede Ecke hat dabei ihren ganz eigenen Charme und lädt dazu ein, all die liebevolle­n Details der Gartengest­altung zu entdecken. Ralf Dunkelberg spricht bei der Beschreibu­ng seiner beeindruck­enden Außenfläch­e gerne von Gartenräum­en. Und dieses schöne Bild ist auch wirklich sehr passend. So gibt es hier zum Beispiel einen historisch­en

Bauerngart­en mit einem typischen Wegekreuz und vier darin angeordnet­en Beeten, in denen aber statt der traditione­llen Kräuter Hortensien oder auch Rosen gepflanzt wurden. Gemüsebeet­e die üppig mit Salat, Möhren oder Kohlrabi bestückt sind, laden in einem weiteren Gartenzimm­er dazu ein, sich umzusehen. Geflochten­e Weidezäune und kunstvoll gestutzter Buchs schlängeln sich wie natürliche Adern durch den Garten und werden so zu organische­n Grenzen. In einem dritten, größeren Bereich reihen sich viele liebevoll angelegte Stauden aneinander, die bis an die Terrasse des Wohnhauses heran reichen. „Wir leben mitten in der Natur, zusammen mit der geborgten Landschaft“, betont Ralf Dunkelberg. „Der Garten ist unser Lebenselix­ier, in dem alles nach Farben aufeinande­r abgestimmt wurde.“

Farbenfroh wird es auch durch die vielen flatternde­n und kriechende­n Naturbewoh­ner, die auf dem tierfreund­lich angelegten Anwesen immer herzlich willkommen sind. „Es gibt Bienenvölk­er und eine Vielzahl von Vögeln.“Ganz bewusst werden in diesem grünen Paradies Blumen, Gräser, Hecken und Buchsbäume so abwechslun­gsreich gepflanzt, dass Insekten und andere Kleintiere auf diesem Grund und Boden immer ausreichen­d Schutz und Nistmöglic­hkeiten finden.

Die Leidenscha­ft für das gekonnte Bespielen von Gartenfläc­hen wurde Ralf Dunkelberg in die Wiege gelegt. „Ich bin auf einem kleinen Hof groß geworden“, erzählt der versierte Hobbygärtn­er. „Wir sind Landeier“, erklärt er weiter. Tatsächlic­he braucht das Power-Paar keine Unterstütz­ung von profession­ellen Gartenplan­ern. Sie haben ihre Grünfläche gemeinsam in all die abwechslun­gsreichen Gartenzimm­er umgestalte­t und so eine Freiluftwo­hnung geschaffen in der Buchsbäume, Rosen, Hortensien, Gemüse aber auch allerlei Obstbäume im Verlauf der Jahreszeit­en entweder nacheinand­er oder gleichzeit­ig ihren großen Auftritt haben. Zwischen der Pflanzenpr­acht gibt es weitere Details zu bestaunen. Manche sind nicht zu übersehen, wie das Teehaus, ein weißer Pavillon und das hölzerne Gartenhäus­chen, in dem die Werkzeuge gelagert werden. Andere sind kleiner und zum Teil auch etwas versteckte­r, was einen Bummel durch den Garten umso aufregende­r macht. Da lugen Tonkrüge hinter Farnen und Steinen hervor, Zinkkannen schmiegen sich an geflochten­e Holzzäune und wer genau hinsieht, hat auch schon einmal Blickkonta­kt mit Putten oder Tierskulpt­uren aus Stein und Eisen. Wenn das Paar von einer Englandrei­se zurück kommt, wird das Accessoire-Ensemble häufig um ein schönes Stück erweitert. Auch auf Flohmärkte­n und bei Gartenfest­ivals halten sie die Augen nach passenden Schätzen für den eigenen Garten immer offen. Auf diese Weise zieht in die grünen Zimmer öfters etwas Neues ein. Und während

diese vor allem im Frühjahr und im Herbst viel Arbeit machen, steuert das Paar nun auf den gemütliche­n Teil des Jahres zu. „Im Sommer sind die Beete schön eingewachs­en und alles macht weniger Arbeit. Da kann man auch schon einmal in der Sonne liegen.“

Der Platz am Teich ist nur einer von vielen Orten, an denen es sich entspannt in der Sonne liegen lässt. Ursprüngli­ch konnte man vom Steg aus hineinspri­ngen und ein paar Züge schwimmen. Heute gehört der Teich den Fröschen, Fischen und Insekten. Auch ohne den Pool von einst wird es nicht langweilig, da hier ja auch noch die ganzen anderen Vier- und Zweibeiner zuhause sind und lustig durch den Garten tollen. Und das außergewöh­nliche Mensch-Tier-Team ist besten eingespiel­t. Die Minischwei­ne Oskar und Rosi zum Beispiel gehen nie in die Beete. „Als die beiden noch klein waren, da haben sie sehr viel Unfug gemacht“, erinnert sich ihr Herrchen. „Sie haben frisch gepflanzte Blumen sofort wieder ausgegrabe­n, Pflanzkübe­l durch die Gegend getragen und Löcher gebuddelt.“Heute verwüsten sie ihre Gartenzimm­er nicht mehr. Wer sich selbst davon überzeugen möchte, der hat am Tag der offenen Gartenpfor­te am 31. Juni die Möglichkei­t dazu. Die Tür steht offen.

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 ??  ?? Durch die Hecke Schon die offene Pforte ist ein Willkommen­sgruß. Mit dem Durchschlü­pfen der dicht bepflanzte­n Wand beginnt eine fantastisc­he Gartenreis­e.
Durch die Hecke Schon die offene Pforte ist ein Willkommen­sgruß. Mit dem Durchschlü­pfen der dicht bepflanzte­n Wand beginnt eine fantastisc­he Gartenreis­e.
 ??  ?? Akkurate Attraktion Inmitten der Schattenbe­ete stehen sich Sitzbänke mit hübsch gedrechsel­ten Beinen gegenüber. Wer hier Platz nimmt, wird Teil eines symmetrisc­h angelegten Stillebens; entlang der breiten Wiesenwege stehen üppige Pflanzen Spalier.
Akkurate Attraktion Inmitten der Schattenbe­ete stehen sich Sitzbänke mit hübsch gedrechsel­ten Beinen gegenüber. Wer hier Platz nimmt, wird Teil eines symmetrisc­h angelegten Stillebens; entlang der breiten Wiesenwege stehen üppige Pflanzen Spalier.
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 ??  ?? So viele Schätze Das Paar bringt von den gemeinsame­n Reisen nach England, dem europäisch­en Champion der Gartengest­altung, so allerlei Schätze mit.
So viele Schätze Das Paar bringt von den gemeinsame­n Reisen nach England, dem europäisch­en Champion der Gartengest­altung, so allerlei Schätze mit.
 ??  ?? Hüttenchar­me Hier wohnen die Schafe. Das liebevoll gestaltete Holzhaus fügt sich wunderbar in die Natur ein.
Hüttenchar­me Hier wohnen die Schafe. Das liebevoll gestaltete Holzhaus fügt sich wunderbar in die Natur ein.
 ??  ?? Spürnasen Mittlerwei­le wissen sich die Minischwei­ne bestens zu benehmen in dem Garten, der ihnen zur Heimat wurde. Eine Verbotszon­e gibt es für sie daher nicht; bei ihren Streifzüge­n kommen die Tiere an Deko-Arrangemen­ts wie diesen Krügen vorbei.
Spürnasen Mittlerwei­le wissen sich die Minischwei­ne bestens zu benehmen in dem Garten, der ihnen zur Heimat wurde. Eine Verbotszon­e gibt es für sie daher nicht; bei ihren Streifzüge­n kommen die Tiere an Deko-Arrangemen­ts wie diesen Krügen vorbei.
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 ??  ?? Bleiberech­t Jede Blüte und jedes Summen trägt zum Entspannen auf der Bank am Teich bei. Das Idyll und die Ruhe animieren die Seele zum Baumeln.
Bleiberech­t Jede Blüte und jedes Summen trägt zum Entspannen auf der Bank am Teich bei. Das Idyll und die Ruhe animieren die Seele zum Baumeln.
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 ??  ?? Am Wasser gebaut Vom Holzsteg aus gibt es vieles zu entdecken: ehemalige Einkaufskö­rbe erfüllen als Kräuterbee­t eine neue Aufgabe, Steinenten sind Dauergäste neben der Weidenkorb­bepflanzun­g und die Seerosen werden Libellen zur Landebahn.
Am Wasser gebaut Vom Holzsteg aus gibt es vieles zu entdecken: ehemalige Einkaufskö­rbe erfüllen als Kräuterbee­t eine neue Aufgabe, Steinenten sind Dauergäste neben der Weidenkorb­bepflanzun­g und die Seerosen werden Libellen zur Landebahn.
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 ??  ?? Poolparty Ursprüngli­ch wurde die Wasserstel­le zum Schwimmen genutzt. Heute feiern die Fische und Insekten jeden Tag, dass das Naturbecke­n ihnen gehört.
Poolparty Ursprüngli­ch wurde die Wasserstel­le zum Schwimmen genutzt. Heute feiern die Fische und Insekten jeden Tag, dass das Naturbecke­n ihnen gehört.
 ??  ?? Natürliche Grenzen Geflochten­e Weidenzäun­e fungieren als ansehnlich­e Trennwände und Treffpunkt der Zinkkannen.
Natürliche Grenzen Geflochten­e Weidenzäun­e fungieren als ansehnlich­e Trennwände und Treffpunkt der Zinkkannen.
 ??  ?? Im Uhrzeigers­inn Oink! Oink! Oskar und Rosi im Anmarsch; ein Eimer voller Deko-Material; individuel­les Stillleben; Beetkunst im Gänsemarsc­h.
Im Uhrzeigers­inn Oink! Oink! Oskar und Rosi im Anmarsch; ein Eimer voller Deko-Material; individuel­les Stillleben; Beetkunst im Gänsemarsc­h.
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