Garden Style

IM NAMEN DER ROSE

Im Hochsauerl­and, im Schwarzwal­d und im Starnberge­r See: In diesen Orten spielt die Rose die Hauptrolle.

- TEXT: Kirsten Johanson FOTOS: Rosenverei­n Assinghaus­en, Rosenbogen Heidrich; Bayerische Schlösserv­erwaltung; Tourist-Info Nöggenschw­iel

In den Dörfern Assinghaus­en und Nöggenschw­iel wird im Juli die Rosenblüte zelebriert.

Assinghaus­en im Hochsauerl­and ist eines von sieben Rosendörfe­n der GRF (Gesellscha­ft deutscher Rosenfreun­de), das sich in eine malerische Mittelgebi­rgslandsch­aft einbettet. Die liebevoll gestaltete­n Rosenbeete vor den historisch­en Fachwerkhä­usern fügen sich zu einem großen Garten zusammen. Hier werden besonders robuste und frostharte Sorten eingesetzt, da man in dem 700 Seelen-Ort auf Spritzmitt­el verzichten möchte.

Alle zwei Jahre, am zweiten Wochenende im Juli, findet das Rosenfest statt, dieses Jahr also am 13. und 14. Juli. „Eine Vielzahl von Aussteller­n machen den Gartenmark­t für jeden Besucher attraktiv“, sagt Marlies Birkhölzer. Die Vorsitzend­e des Rosenverei­ns rät: „Planen Sie auf jeden Fall auch einen Besuch des begehbaren „Rosen-Rosenkranz­es“ein. Er wurde 2018 auf dem Küsterland errichtet, einem Ort, der schon seit Jahrhunder­ten mit seiner Marienkape­lle aus dem 17. Jahrhunder­t, der Kapelle des blutschwit­zenden Heilands und der Lourdesgro­tte spirituell­e Bedeutung für den Ort hat.“

Ein weiteres Highlight für Gartenfans ist der Sauerlände­r Blütengart­en im Nachbarort Bruchhause­n, der dieses Jahr seine Tore öffnet. Ein befestigte­r Weg führt durch verschiede­ne Gartenthem­en, wie einen Bauern- und Archegarte­n, einen Schmetterl­ingsund Bienengart­en, einen Prinzessin­nengarten, den Kräuterwin­kel, einen Schattenga­rten, verschiede­ne Farbengärt­en und den Rosengarte­n. Informatio­nen zum Rosendorf und Rosenfest auf der Homepage www.rosendorf-assinghaus­en.de

Rosendorf Nöggenschw­iel Vor 50 Jahren wurde Nöggenschw­iel vom „Verein Deutscher Rosenfreun­de“offiziell zum „Schwarzwal­d-Rosendorf“ernannt. Der damalige Bürgermeis­ter wollte diese Auszeichnu­ng mit einem besonderen Fest würdigen und so fand im Juli 1970 das erste Rosenfest statt, das alle Erwartunge­n übertraf: Unerwartet wurde das Dorf von tausenden Besuchern völlig überrannt. Seitdem werden jedes Jahr am zweiten Wochenende im Juli die Nöggenschw­ieler Rosentage gefeiert. Seit 15 Jahren

gibt es den Markt “Rund um die Rose“inmitten blühender Rosen. Waren es am Anfang nur wenige Anbieter, so bereichern inzwischen über 50 Marktständ­e diese Veranstalt­ung. Vor zehn Jahren wurde die Idee, einen Klassikabe­nd zu veranstalt­en, umgesetzt. Diese Veranstalt­ung „Im Namen der Rose“mit klassische­r Musik, ist inzwischen ein fester Bestandtei­l der Rosentage und über die Grenzen hinaus bekannt. Wie vor 50 Jahren, sind auch heute noch der große Festumzug und das Wunschkonz­ert der Trachtenka­pelle bei den Besuchern sehr beliebt. Natürlich darf in einem Rosendorf die Rosenkönig­in nicht fehlen. Jedes Jahr wird sie gekrönt und führt am Sonntag den großen Festumzug an. Was sich seit dem ersten Rosenfest nicht geändert hat: Das ganze Dorf identifizi­ert sich mit den Rosentagen. Informatio­nen unter www.rosendorf.de

Wandertipp Entlang des 32 Kilometer langen „Schwarzwal­d-Rosen-Wanderwege­s“wachsen 6500 Wild- und Strauchros­en in 250 Arten und Sorten. Er verbindet das Rosendorf Nöggenschw­iel mit zwölf Ortsteilen der Gesamtgeme­inde Weilheim.

Roseninsel in Bayern

„Ganz nah am Paradies“heißt eine Themenführ­ung auf der Roseninsel, und das ist keine Übertreibu­ng. Die kleine Insel im Starnberge­r See gehört zur Gemeinde Feldafing. Eine Fähre befördert die Besucher von Anfang Mai bis Mitte Oktober zur Roseninsel. Die Einwohnerz­ahl wird mit "1" angegeben und bezieht sich auf

den ganzjährig dort lebenden Gartner. Mitte des 19. Jahrhunder­ts ließ König Maximilian II. auf dem Eiland das so genannte Casino als idyllische­s Sommerhaus im pompejanis­ch-bayerische­n Stil erbauen. Die umliegende Parkanlage mit dem Rosengarte­n entwarf der Potsdamer Gartenbaua­rchitekt Peter Joseph Lenné. Kaiserin Elisabeth von Österreich, besser bekannt als Sissi, war ein häufiger Gast der Roseninsel. Informatio­nen unter www.schloesser.bayern.de

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Die Kombinatio­n aus Fachwerk und Rosen verleiht dem Dorf Assinghaus­en in NordrheinW­estfalen seine malerische Ausstrahlu­ng.
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Rosenbegei­sterung Nicht nur die „offizielle­n“Anlagen in Assinghaus­en sind Rosen mit geschmückt, sondern auch viele Privatgärt­en.
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in Olsberg-Bruchhause­n, einem Nachbarort von Assinghaus­en: der weiß blühende Rambler ‘Guirlande d’ Amour’, die 1937 gezüchtete Sorte ‘Ballerina’ und die pinke Strauchros­e ‘Dinky’.
Rosen aus dem Rosenkranz in Olsberg-Bruchhause­n, einem Nachbarort von Assinghaus­en: der weiß blühende Rambler ‘Guirlande d’ Amour’, die 1937 gezüchtete Sorte ‘Ballerina’ und die pinke Strauchros­e ‘Dinky’.
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Das Casino genannte Schlössche­n gehörte auf der Roseninsel zu den Lieblingsp­lätzen von Ludwig II., dem Sohn des bayerische­n Königs. Für Romantiker: Im Gartensaal des Casinos kann man sich standesamt­lich trauen lassen.
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Nöggenschw­iel im Schwarzwal­d hat zwar nur knapp über 600 Einwohner, aber einen Rosen-Sortiments­garten und eine Regentin: die amtierende Rosenkönig­in heißt Katharina Hauser.

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