STAUDEN IM HERBSTGARTEN
Die Blüte der Herbststauden hat im Spätsommer und Herbst ihren Höhepunkt und beschließt die Gartensaison mit einem fulminanten Auftritt.
Wir stellen Pflanzen vor, die gegen Ende des Gartenjahres für ein fulminantes Finale sorgen.
Was sind Stauden? Stauden sind winterharte, mehrjährige Pflanzen, die nach dem Winter jedes Jahr neu austreiben und über viele Jahre hinweg wieder blühen. Als besonders langlebig und ausdauernd gelten beispielsweise Pfingstrosen, Astern und Schafgarbe. Stauden lassen sich vielfältig einsetzen. Im Allgemeinen denkt man vor allem an Blütenstauden, doch auch Farne, Wasserpflanzen, Gräser und Kräuter, Knollen- und Zwiebelpflanzen zählen dazu.
Was kennzeichnet Stauden? Stauden verholzen nicht, es handelt sich um krautige, weiche Pflanzen. Nach der Vegetationsperiode sterben die oberirischen Teile der Pflanze in der Regel ab. Stauden, die wie das Purpurglöckchen ( Heuchera) im Winter nicht absterben und ihr Laub behalten, werden „immergrün“genannt. Stauden, deren Laub erst im Frühjahr im Zuge des Neuaustriebs verschwindet, nennt man auch „wintergrün“. Dazu gehört die Elfenblume ( Epimedium).
Welche Stauden gibt es? Stauden kommen in einer großen Vielfalt vor. Die einen mögen es sonnig und trocken, die anderen ziehen ein schattiges Plätzchen vor oder bevorzugen es feucht und sumpfig. Sie stellen unterschiedliche Ansprüche an den Standort und sind dementsprechend „Lebensbereichen“zugeordnet. Dieser Begriff geht zurück auf Richard Hansen und Hermann Müssel, die 1973 auf ökologischen Grundlagen ein System für Gartenstauden entwickelten. Weiterentwickelt wurde dieses System Ende der 1970er Jahre von Josef Sieber. Seit 2000 prämiert der Bund deutscher Staudengärtner jährlich die Staude
des Jahres. 2019 wurde gleich eine ganze Pflanzengruppe gekürt: Disteln. Die stacheligen Schönheiten locken Bienen und Schmetterlinge an. Sie werden als dekorative Strukturbildner geschätzt, nicht nur in Prärie- und Steppenpflanzungen. Mannstreu ( Eryngium), auch Edeldistel genannt, existiert in rund 230 Arten.
Welche Gartengestalter und Gärtnereien sind untrennbar mit Stauden verbunden? International bekannte Experten für Stauden und deren Kombination waren William Robinson (1838 – 1935) und Gertrude Jekyll (1843 – 1932) sowie Karl Foerster (1874 – 1970). Vor über 100 Jahren gründete Karl Foerster in Potsdam eine Gärtnerei für winterharte Stauden, die nach wie vor existiert. Unter www.foersterstauden.de finden Gartenbesitzer reichlich Pflegehinweise, Pflanzbeispiele und Tipps. Die Staudengärtnerei Gaißmayer (www.gaissmayer.de) in Illertissen – zu der übrigens auch ein Schaugarten gehört – ist ebenfalls ein Spezialist auf diesem Gebiet. Das Stauden-Sortiment der Gärtnerei umfasst über 3000 Arten und Sorten. Unter der Rubrik „Mit Stauden gestalten“geben die Gärtner Tipps zur Gartengestaltung und schlagen Pflanzen vor, die für verschiedene Stile und Situationen geeignet sind, darunter zum Beispiel Präriegärten und English Border.