KLEINE HELFER
Schädlingen kann man mit ihren natürlichen Feinden ganz ohne Chemie zu Leibe rücken.
Wie Nützlinge den Garten ins Gleichgewicht bringen.
Wer sind die Helfer im
Garten? Die hellgrüne Florfliege, besonders ihre Larven (sie werden auch Blattlauslöwen genannt), der Marienkäfer und auch Spinnen fressen Blattläuse besonders gern. Ein einzelner Marienkäfer kann bis zu 200 Blattläuse an einem Tag fressen. Vögel vertilgen Raupen und Unmengen von Fliegen sowie andere Pflanzenschädiger. Nachts gehen der Igel und diverse Käfer auf die Jagd nach Schnecken und Raupen. Die Fledermaus fängt im rasanten Flug Insekten, greift auch vom Boden eine Vielzahl von Käfern und Larven auf. Eine Zwergfledermaus frisst täglich bis zu 3000 Mücken! Auch der Ohrenkneifer, der sich überwiegend von Blattläusen ernährt, sollte nicht unerwähnt bleiben. Ohrenkneifer sind in der Dämmerung und nachts aktiv. Binnen weniger Tage schaffen sie es, eine ganze Läusekolonie auszurotten. Machen Sie sich den Kneifer zu ihrer Geheimwaffe. Bieten Sie ihm eine „Spezialunterkunft“als Unterschlupf an.
Wo sind denn die Helfer im Garten?
Wenn wir unsere einseitig gestalteten Gartenrefugien betrachten mit immergrünen Koniferen und einem Golfplatz-Rasen frei von Löwenzahn und Gänseblümchen, sucht man vergeblich nach den Nützlingen. So kommt es dann immer wieder zu einer explosionsartigen Vermehrung bestimmter Schaderreger, da ihre Gegenspieler fehlen. Was macht der Betroffene – er greift zur chemischen Keule, die auch die Nützlinge erschlägt. Aber: Schädlinge werden in kommender Generation immun gegen alte Gifte, sie vermehren sich wieder explosionsartig – doch das ökologische Gleichgewicht besteht nicht mehr, da es keine oder zu wenig natürliche Feinde gibt. Sie sind tot oder wegen Nahrungsmangels abgewandert.
Was können wir tun, um Nützlinge zu retten?
Um in unserem Garten wieder Artenvielfalt zu erreichen, müssen wir Nützlingen Wohnbereiche und genügend Nahrung anbieten, damit Schädlinge nicht mehr in Massen auftreten. Chemische Pflanzenschutzmittel wirken zwar schnell und zuverlässig, doch die Pestizide töten nicht nur Schädlinge im Garten, sondern auch Nützlinge. Die logische Konsequenz: wirksame biologische Alternativen einsetzen. Bereits kleine Maßnahmen, wie das Anhäufen von Totholz, ein paar Scheite Kaminholz oder einfach nur Laub bieten Tieren und Insekten Wohn- und Versteckmöglichkeiten. Blütenhecken oder eine kleine Trockenmauer mit Unterschlupfmöglichkeiten sind hilfreich. Wenn man Stauden erst im Frühjahr zurückschneidet, schafft man Wohnraum für viele nützliche Insekten, die dort überwintern können. Insektenhotels dienen Wildbienen, Schlupfwespen und anderen „Krabblern“als Nisthilfe, zur Eiablage und als Überwinterungsplatz. Wenn man Glück hat, überwintert ein Igel (übrigens ein super Scheckenvertilger!) im Garten. Er schätzt einen großen, trockenen Laubhaufen oder ein bereitgestelltes Igelhaus zum Überwintern.