Nachgefragt DORIS GEIGER
Aus den „Blumenkindern“der Anfangsjahre wurden im Lauf der Zeit „Earthkids“und „Timetraveller“, also Erdenkinder und Zeitreisende. Doris Geiger erklärt uns, was Reisen in ferne Länder und das Kennenlernen fremder Kulturen mit ihrer Kunst zu tun haben.
Frau Geiger, was hat es mit Blumenkindern beziehungswiese Earthkids auf sich? Wie kamen Sie auf den Namen und sind sie ü̈berhaupt als Schmuck für den Garten gedacht gewesen?
Ich gestalte diese Art von Figuren immer wieder seit zirka 20 Jahren. Sie sind meine Reaktion auf unsere technisierte Umwelt. Sie sind mein Traum der Verbindung von Mensch und Natur, auf Augenhöhe mit Blumen und Blättern. 2002 wurden sie auf einer Landesgartenschau in Eberswalde gezeigt, Menschen und Medien sprachen von Blumenkindern, der Name war gefunden. Für mich sind es „Timetraveller“. Sie stehen in Gärten, aber auch in Galerien.
Erinnern Sie sich noch daran, welche Figur Sie als erstes geschaffen haben? Wann war das und wer hat Sie zu dieser Figur inspiriert? Haben sich Ihre Skulpturen seither verändert?
Nein, ich habe keine klare Erinnerung daran. Die Figuren verändern sich ständig. Konstant ist ein ethnologisches Interesse, ich bin 15 Jahre viel gereist, in entlegenen Gebieten des Orients, Afrikas und Asiens. Menschen, Gebräuche, deren Stimmung und Umgebung sind meine Inspiration. In letzter Zeit reise ich, mit Hilfe von alten Büchern, mehr gedanklich, vor allem durch vorderasiatische, nordafrikanische und baltische Länder. Der Fokus verschiebt sich geografisch. Die Figuren werden etwas feiner.
Aus welchem Material bestehen Ihre Skulpturen? Dürfen sie im Winter draußen bleiben?
Es sind Tonfiguren, zweimal bis auf 1260 Grad gebrannt und sie überstehen unseren Winter draußen mühelos.
Haben Sie persönlich ein Lieblingskind?
Es gibt viele „Lieblingskinder“. Früher hatten sie alle ihre eigenen Namen. Zur Zeit verlieren die Namen an Bedeutung.
Wie entsteht eine Skulptur?
Die Inspiration kommt, die Technik ist da.
Fertigen Sie auch Tierskulpturen an?
Selten, manchmal sitzen sie auf Pferden, gegen den Wind gewandt. (Jakutien). Meinem Mann habe ich einen Tapir gemacht.
Wie viel kostet eine Skulptur?
Im freien Verkauf kosten sie ab 200 Euro, nach oben offen. Neue Figuren sind auf meiner Website zu finden.