Achtsamkeit zwischen Bäumen
Im Wald kommt der Mensch zur Ruhe und wird ausgeglichener. Gehen Sie doch auch einmal zum Waldbaden.
Es beruhigt, den Wald mit allen Sinnen wahrzunehmen: die vielen Nuancen von Grün, das Spiel von Licht und Schatten, der Geruch nach Waldboden und Holz, das Rascheln der Blätter oder das Rufen des Eichelhähers. Der Wald hat auch therapeutisches Potential. Am Waldrand, unter Bäumen und auf Lichtungen wachsen Heilpflanzen. Sie wirken antiviral, antibakteriell und antimykotisch und lassen sich in der Küche, als Tinkturen, Tees und Öle verwenden. Die Samen von Brennesseln schmecken auf Butterbrot gestreut, aus Johanniskrautblüten lässt sich ein Massageöl herstellen und ein Tee aus Waldhimbeerblättern wirkt wehenfördernd. Ein Trend, der immer mehr um sich greift, ist die Stressmanagement-Methode ShinrinYoku. Erfunden wurde das „Waldbaden“Anfang der 1980er Jahre in Japan. Dort gehört es mittlerweile offiziell zur Gesundheitsvorsorge. Dr. Qing Li, der an der Nippon Medical School in Tokio Wald-Medizin lehrt, fand heraus, dass schon ein Tag im Wald die Zahl unserer natürlichen Abwehrzellen um fast 40 Prozent steigern kann. Ein Ort, an dem man in Deutschland das Waldbaden erlernen kann, ist das WaldResort Hainich in Thüringen. Die Anlage grenzt an den Nationalpark Hainich, der zum UNESCO Weltnaturerbe gehört. Es ist der größte, zusammenhängende, nutzungsfreie Laubmischwald Deutschlands, der von Rotbuchen dominiert wird. Ziel des ShinrinYoku ist das Erlernen von Achtsamkeit. Weitere Informationen unter: www.shinrinyoku.de