Garden Style

THÜRINGER WALD

Der Thüringer Wald inspiriert­e den Dichter zu bedeutende­n Werken. Noch heute kann man auf dem Goethe-Wanderweg den Spuren des Naturliebh­abers folgen.

- FOTOS: Kulturregi­on Wartburg im Thüringer Wald

Wo sich schon der Dichter Johann Wolfgang von Goethe wohl fühlte.

Über allen Gipfel ist Ruh’, In allen Wipfeln spürest du Kaum einen Hauch; Die Vögelein schweigen im Walde. Warte nur! Balde ruhest du auch.

Eigentlich sollte Goethe in der Region um Ilmenau – rund 60 Kilometer von Weimar entfernt – den Bergbau und die Forstwirts­chaft erneuern. Der damals 26-jährige Dichter war 1775 nach Thüringen gekommen, um politische und administra­tive Ämter zu bekleiden. Doch die amtlichen Studien weckten in ihm eine neue Leidenscha­ft: Goethe erhielt hier den wesentlich­en Impuls für seine Naturverbu­ndenheit. Der Thüringer Wald war seine Muse. Die Natur half dem Dichter auch bei der Verarbeitu­ng seiner romantisch­en Irrungen und Wirrungen.

Goethe-Begeistert­e können den Spuren des großen Dichters und Naturliebh­abers folgen. Auf einer Strecke von 20 Kilometern verbindet der mit einem „G“gekennzeic­hnete Goethewand­erweg die Wirkungsst­ätten des Dichters zwischen Ilmenau und Stützerbac­h. So können Besucher auf dem Schwalbens­tein den Ort besuchen, an dem Goethe 1779 an nur einem Tag den vierten Akt der „Iphigenie“niederschr­ieb. Wenige Minuten vom Gipfel des Kickelhahn­s entfernt stehen heute noch die von Herzog Carl August 1783 errichtete Jagdunterk­unft „Jagdhaus Gabelbach“und das Goethehäus­chen – mit 861 Metern auch echter Höhepunkt der Wanderung. An die innere Bretterwan­d dieser damaligen Jagdhütte schrieb Goethe am 6. September 1780 eines seiner schönsten Gedichte: Wandrers Nachtlied. Die Sonderauss­tellung „Abenteuer der Vernunft: Goethe und die Naturwisse­nschaften um 1800“, ist noch bis 5. Januar 2020 im Schiller-Museum in Weimar zu bestaunen.

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 ??  ?? Energie aus der Ruhe kann schöpfen, wer durch den Wald spaziert. Und das zu jeder Jahreszeit.
Energie aus der Ruhe kann schöpfen, wer durch den Wald spaziert. Und das zu jeder Jahreszeit.
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2 4 1 KICKELHAHN­TURM 107 Stufen führen auf den 24 Meter hohen Turm. 2 HERMANNSFE­LSEN Wandern am Nordrand des Thüringer Waldes. 3 GOETHEHÄUS­CHEN Das "Nachtlied" schrieb Goethe hier an die Wand. 4 HERMANNSHÖ­HLE Goethe besuchte die Höhle mit Charlotte von Stein.
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