Seit 2003 ist die Bundeswehr in Afghanistan
KUNDUS (dpa/AFP) - Der Einsatz der Bundeswehr in Kundus endete 2013. Insgesamt wurden 135 000 Entsendungen gezählt, viele Soldaten waren jedoch mehrfach im Einsatz, sodass die Zahl der Betroffenen geringer ist. Die unmittelbaren Kosten der Mission wurden auf rund 7,6 Milliarden Euro beziffert. Während des Einsatzes starben 55 deutsche Soldaten, 35 in Gefechten und 20 durch andere Umstände wie Unfälle oder Suizide. Ein Rückblick:
10. Februar 2003: Deutschland übernimmt gemeinsam mit den Niederlanden die Führung der Internationalen Schutztruppe Isaf. Später übernimmt ein deutscher General die Isaf-Führung für die Nato.
25. Oktober 2003: Mit dem Eintreffen eines Vorauskommandos beginnt die Bundeswehr ihren Einsatz in Kundus. Erstmals weitet die Isaf ihr Einsatzgebiet über Kabul hinaus aus.
19. Mai 2007: Bei einem TalibanSelbstmordanschlag auf dem Markt in Kundus-Stadt werden drei deutsche Soldaten getötet. Der Anschlag gilt als Wendepunkt in der bis dahin relativ sicheren Provinz.
4. September 2009: Bei einem von der Bundeswehr angeordneten Luftangriff auf Tanklastzüge in Kundus sterben zahlreiche Zivilisten. Im Zuge der Aufarbeitung des Angriffs verlieren ein Minister, ein Staatssekretär und der Generalinspekteur der Bundeswehr ihre Ämter.
4. April 2010: Bei schwersten Gefechten in der Geschichte der Bundeswehr werden drei deutsche Soldaten in einem Hinterhalt der Taliban in der Provinz Kundus getötet.
26. Januar 2012: Der Bundestag beschließt den Beginn des Bundeswehr-Abzugs.
6. Oktober 2013: Die Bundeswehr übergibt das Feldlager Kundus an die Afghanen.
Seit Januar 2014: Für die Folgemission „Resolute Support“sind bis zu 850 deutsche Soldaten in Afghanistan, um Sicherheitskräfte zu beraten und auszubilden. Die Bundeswehr ist von Masar-i-Scharif aus weiter für den Norden verantwortlich.