Vertrauen verspielt
Zum Artikel „VW-Chef Winterkorn weist Schuld von sich“( 23.9.): Wenn Machthunger, Geldgier und Größenwahn den gesunden Menschenverstand vernebeln, sind solche Machenschaften die logische Folge. VW ist nur das jüngste Glied in einer Kette von Konzernen und Banken, in denen hochbezahlte Manager mit grandiosen Fehlentscheidungen und teilweise kriminellem Einschlag Milliardenwerte vernichten. Leidtragende sind neben betrogenen Kunden und geschädigten Aktionären vor allem die Mitarbeiter, die sich für ihre Firmen abrackern und dann oft über Nacht ihre Jobs verlieren. Unter solchen Auswüchsen leidet das Ansehen der Marke „Made in Germany“, das in vielen Jahrzehnten durch weltweit anerkannte Wertarbeit sowie fachliches und organisatorisches Können von Mitarbeitern und guten Firmenchefs geschaffen wurde. Mit haarsträubend miesem Management und völlig aus dem Ruder laufenden Kosten ist aber auch die öffentliche Hand mit Großprojekten wie dem Berliner Flughafen oder Stuttgart 21 am Ansehensverlust beteiligt. Es wird höchste Zeit, dass man sich wieder früherer Tugenden besinnt, denn an wem soll sich die oft zu Unrecht gescholtene Jugend orientieren, wenn die sogenannte Elite als Vorbild versagt, Ehrlichkeit, Anstand und Zuverlässigkeit nicht mehr vorgelebt und Vertrauen verspielt werden. Ottmar Haberbosch, Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass wir für die Veröffentlichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalten müssen. Leserzuschriften stellen keine redaktionellen Beiträge dar. Anonyme Zuschriften können wir nicht veröffentlichen.
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