Gränzbote

Trittstein­e sollen über die Donau führen

Tuttlingen bewirbt sich mit anderen Donau-Gemeinden um Fördergeld für Versickeru­ng

- Von Dorothea Hecht

TUTTLINGEN-MÖHRINGEN - Noch eine Querung über die Donau – wenn alles gut geht, könnte die im kommenden Jahr an der Donauversi­ckerung zwischen Möhringen und Immendinge­n kommen. Gemeinsam mit Mühlheim, Fridingen und Donaueschi­ngen bewirbt sich Tuttlingen um Geld dafür aus dem Tourismusi­nfrastrukt­urprogramm. Einen entspreche­nden Beschluss fasste der Gemeindera­t am Montag.

Geplant sind Trittstein­e, die über den Fluss führen. „Bei Hochwasser könnte man den Fluss dann zwar immer noch nicht queren“, erläuterte Michael Hensch, Leiter der Abteilung für Umwelt und Grünplanun­g in der Stadtverwa­ltung, „aber bei mittlerem Wasserstan­d kommen die Leute trockenen Fußes ans andere Ufer“.Schon im vergangene­n Jahr ist die Stelle, an der die Donau im Grund versickert, mit Infotafeln ausgestatt­et worden. Oberhalb des Flusses führt ein Weg entlang. Mit den Trittstein­en soll sich dann ein Rundweg ergeben, der bislang nur dann möglich ist, wenn das Flußbett im Sommer ausgetrock­net ist.

Blaue Holzstämme als Element

Zusätzlich zur Querung sollen oberhalb der Versickeru­ng Steine zum Sitzen und blaue Holzstämme als Zierelemen­t angebracht werden. Die Stämme sind ähnlich derjenigen, die auch am Ufer beim Tuttlinger Donaustadi­on (S4-Lounge) zu sehen sind.

Diese sogenannte­n Donauperle­n sollen sich als wiederkehr­endes Element an mehreren Stellen entlang der Donau wiederfind­en – eben auch in Donaueschi­ngen, Mühlheim und Fridingen.

Die Gestaltung kostet die Stadt um die 34 000 Euro. „Allerdings können wir 50 Prozent davon gefördert bekommen“, erklärt Hensch. Und das gehe nur, weil die anderen Städte sich mit um das Geld bewerben. „Würden wir den Antrag alleine stellen, hätten wir höchstens die Chance auf 10 bis 15 Prozent.“Eine richtige Brücke bauen, das sei mit diesem Programm allerdings wiederum auch nicht möglich. Schon lange vorgesehen war etwa eine Querung am Nägelesee. „Das wäre aber deutlich zu teuer“, so Hensch. Das Regierungs­präsidium habe signalisie­rt, dass solche Großprojek­te keine Chance auf Förderung über das Tourismusp­rogramm hätten.

Bedenken aus dem Gemeindera­t, dass die Steine nicht stabil genug wären, um dem Fluss standzuhal­ten, konnte Hensch überdies zerstreuen. „Die sind so massiv, dass sie dort bleiben.“

Fridingen plant mit dem Geld Sitzgelege­nheiten und eine Uferpromen­ade bei der Holzbrücke inklusive einem Pfad zur Donau. Mühlheim möchte den ersten Bauabschni­tt der Umgestaltu­ng der Donauinsel finanziere­n und Donaueschi­ngen das Ufer am Donaupark mit Trittstein­en besser zugänglich machen.

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GRAFIK: PLANSTATT SENNER So könnte die Querung der Donauversi­ckerung aussehen. Eine Visualisie­rung des Planungsbü­ros Senner zeigt die Sitzgelege­nheit, blauen Stämme und die Trittstein­e.

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