Trittsteine sollen über die Donau führen
Tuttlingen bewirbt sich mit anderen Donau-Gemeinden um Fördergeld für Versickerung
TUTTLINGEN-MÖHRINGEN - Noch eine Querung über die Donau – wenn alles gut geht, könnte die im kommenden Jahr an der Donauversickerung zwischen Möhringen und Immendingen kommen. Gemeinsam mit Mühlheim, Fridingen und Donaueschingen bewirbt sich Tuttlingen um Geld dafür aus dem Tourismusinfrastrukturprogramm. Einen entsprechenden Beschluss fasste der Gemeinderat am Montag.
Geplant sind Trittsteine, die über den Fluss führen. „Bei Hochwasser könnte man den Fluss dann zwar immer noch nicht queren“, erläuterte Michael Hensch, Leiter der Abteilung für Umwelt und Grünplanung in der Stadtverwaltung, „aber bei mittlerem Wasserstand kommen die Leute trockenen Fußes ans andere Ufer“.Schon im vergangenen Jahr ist die Stelle, an der die Donau im Grund versickert, mit Infotafeln ausgestattet worden. Oberhalb des Flusses führt ein Weg entlang. Mit den Trittsteinen soll sich dann ein Rundweg ergeben, der bislang nur dann möglich ist, wenn das Flußbett im Sommer ausgetrocknet ist.
Blaue Holzstämme als Element
Zusätzlich zur Querung sollen oberhalb der Versickerung Steine zum Sitzen und blaue Holzstämme als Zierelement angebracht werden. Die Stämme sind ähnlich derjenigen, die auch am Ufer beim Tuttlinger Donaustadion (S4-Lounge) zu sehen sind.
Diese sogenannten Donauperlen sollen sich als wiederkehrendes Element an mehreren Stellen entlang der Donau wiederfinden – eben auch in Donaueschingen, Mühlheim und Fridingen.
Die Gestaltung kostet die Stadt um die 34 000 Euro. „Allerdings können wir 50 Prozent davon gefördert bekommen“, erklärt Hensch. Und das gehe nur, weil die anderen Städte sich mit um das Geld bewerben. „Würden wir den Antrag alleine stellen, hätten wir höchstens die Chance auf 10 bis 15 Prozent.“Eine richtige Brücke bauen, das sei mit diesem Programm allerdings wiederum auch nicht möglich. Schon lange vorgesehen war etwa eine Querung am Nägelesee. „Das wäre aber deutlich zu teuer“, so Hensch. Das Regierungspräsidium habe signalisiert, dass solche Großprojekte keine Chance auf Förderung über das Tourismusprogramm hätten.
Bedenken aus dem Gemeinderat, dass die Steine nicht stabil genug wären, um dem Fluss standzuhalten, konnte Hensch überdies zerstreuen. „Die sind so massiv, dass sie dort bleiben.“
Fridingen plant mit dem Geld Sitzgelegenheiten und eine Uferpromenade bei der Holzbrücke inklusive einem Pfad zur Donau. Mühlheim möchte den ersten Bauabschnitt der Umgestaltung der Donauinsel finanzieren und Donaueschingen das Ufer am Donaupark mit Trittsteinen besser zugänglich machen.