Firma und Gemeinde werben für Nahwärmenetz
Wenig Rücklauf bei Umfrage in Talheim
TALHEIM (smü) - In einer beinahe schon leidenschaftlichen Ansprache hat Jörg Dürr-Pucher von Solarcomplex in einer Informationsveranstaltung für das Projekt Nahwärmeversorgung in Talheim geworben.
„Lassen wir das Wunder von Talheim wahr werden“, waren seine Worte an die Gäste. Ein wenig mehr Sachlichkeit hätte dem Vortrag an einigen Stellen gut getan: Es braucht mit Sicherheit kein „Wunder“, um die geplante Nahwärmeversorgung in die Tat umzusetzen. Es müssen einfach noch viele Fragebögen zurückkommen. Dass die Bögen von den Gemeindemitarbeitern jedem Haushalt zugestellt wurden, steht außer Zweifel. Die Information, dass auch ein Fragebogen mit der Antwort „ich bin nicht interessiert“wichtig ist, wurde möglicherweise noch nicht deutlich genug gemacht. Damit sich Solarcomplex ein Bild davon machen kann, wo überall die Nahwärme gewünscht wird und welcher Hausbesitzer sich nicht an- schliessen lassen möchte, ist jeder Fragebogen wichtig.
Davon hängt ab, ob das Projekt realisiert werden kann oder nicht. Etwa 400 Häuser gibt es in Talheim. Knapp 100 Fragebögen sind inzwischen zurückgegeben worden. „Um das Nahwärmenetz zu realisieren, brauchen wir weitere 100 Antworten, egal ob ja oder nein“, stellt DürrPucher fest. Er betonte, dass die Hausbesitzer für den Anschluss kein Geld aufbringen müssen. Die Kosten für den Anschluss sind in den Arbeitspreis und die Laufzeit eingerechnet.
Dürr-Pucher legte dar, dass Nahwärme eine der preisstabilsten Heizarten sei, die es derzeit gibt. Sie sei ökologisch sinnvoll und genüge den aktuellen gesetzlichen Vorgaben. Weiterhin erinnerte er daran, dass es in Talheim bereits ein kleines funktionierendes Nahwärmenetz gibt, von dem aus das Rathaus, die Schule und der Kindergarten beheizt werden. Abschließend bat Dürr-Pucher die Anwesenden, doch mit ihren Nachbarn über dieses Thema zu sprechen. „Ich würde mich freuen, wenn die Befürworter des heutigen Abends Multiplikatoren wären“, so seine Hoffnung. „Wenn Sie, die sie heute Abend hier sind, ihre Freunde, Bekannten und Nachbarn mit überzeugen könnten, wäre der Sache schon sehr geholfen.“Auch Bürgermeister Martin Hall äußerte in seinem Schlusswort die Hoffnung, dass das Nahwärmenetz umgesetzt wird. „Ich halte es für eine gute Sache und würde mich freuen, wenn es käme“, sagte der Schultes.