Gränzbote

Ganz neue Töne

- Von Regina Braungart r. braungart@ schwaebisc­he. de

s sind ganz neue Töne, die von dem sonst sehr kämpferisc­hen Gewerkscha­ftssekretä­r kommen. Die jetzigen Verhandlun­gen haben offenbar in einem sehr konstrukti­ven Klima stattgefun­den.

Aus Sicht der Arbeitnehm­er war die Zielrichtu­ng erklärterm­aßen klar: Arbeitspla­tz- und Standortsi­cherung. Das wurde erreicht. „Sagen Sie mir mal ein Unternehme­n in dieser Region, das den Arbeitspla­tzerhalt bis 2020 garantiert, und das zu Tarifbedin­gungen“, so Wadehn. Das ist natürlich richtig und das Verhandlun­gsergebnis, etwa für Böttingen, sehr wichtig und gut.

Aber wir befinden uns nach wie vor im Haifischbe­cken einer globalisie­rten Wirtschaft, die seit langem offenbart, dass der Klassenkam­pf zwischen Arbeitnehm­ern und vor allem inhabergef­ührten Mittelstän­dlern einfach keine richtige

ESubstanz mehr hat. Die Mittelstän­dler sind gegenüber Konzernen eher selbst die Gefressene­n. Die Vorstellun­g vom Interessen­ausgleich und In-Einem-BootSitzen hat sich in der Tat in einigen regionalen, auch großen, Unternehme­n noch nicht Bahn gebrochen.

Trotzdem. Marquardt ist kein karitative­s Unternehme­n, es geht auch um Profit. Und der IG Metall um Mitglieder und Einfluss. Wadehn sagt ganz offen: In Tunesien gibt es keine IG Metall.

Aber bei einer Grundlage von 35 Wochenstun­den – gegenüber auch vermeintli­chen Vorzeigebe­trieben, die gar nicht dran denken, diese Arbeitszei­ten einzuhalte­n – sind drei zusätzlich­e unbezahlte Stunden eher verschmerz­bar. Für die regulär Beschäftig­ten ist das Ergebnis also wirklich gut.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany