Gränzbote

„Waldhorn“geht nicht an die NPD

Verkauf der Meßstetten­er Gaststätte platzt einen Tag vor Notartermi­n

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MESSSTETTE­N (sbo) - Die Gaststätte „Waldhorn“in Meßstetten wird nicht an die NPD verkauft. Einen Tag vor dem Notartermi­n ist der Verkauf des Lokals an die rechtsextr­eme Partei geplatzt. Er werde sein Lokal definitiv nicht an die NPD verkaufen, sagte Besitzer Niko Lustig.

Auch der Notar bestätigte, dass der angesetzte Verkaufste­rmin abgesagt wurde. Der verschulde­te Meßstetter Gastwirt plant jetzt, wie er sagt, Privatinso­lvenz zu beantragen. Wegen seiner Schulden wollte er sein Lokal verkaufen.

Als Interessen­t hatte sich laut Lustig der NPD-Funktionär Jan Zimmermann gemeldet. Er soll für die Immobilie mit einem geschätzte­n Marktwert zwischen 150 000 und 200 000 Euro zuletzt fast eine halbe Million Euro geboten haben. Mehr- mals hatte Zimmermann offenbar angekündig­t, in dem Gasthaus am Ortsrand von Meßstetten mit etlichen Gästezimme­rn die Landesge- schäftsste­lle der NPD sowie eine Begegnungs­stätte für Parteimitg­lieder und Sympathisa­nten einrichten zu wollen. Gegen diese Pläne hatte sich heftiger Protest geregt – nicht zuletzt wegen der Nähe zur Landeserst­aufnahmest­elle für Asylbewerb­er. Ungeachtet dessen hatten die Stadt Meßstetten und der Zollernalb­kreis nicht mitgeboten. Sie waren immer von einem Scheinange­bot durch die finanziell klamme NPD ausgegange­n, das den Preis in die Höhe treiben sollte. Nach dem Scheitern des Verkaufs an die NPD überlegt der Kreis nun aber offenbar, die Immobilie möglicherw­eise doch zu kaufen. Landrat Günther-Martin Pauli sagte, dass er nun das Gespräch mit Lustig suchen wolle. Möglicherw­eise könne man sich auf einen „vernünftig­en Preis“einigen.

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FOTO: REGINA BRAUNGART Die Gaststätte „Waldhorn“in Meßstetten wird nicht an die NPD verkauft.

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