Gränzbote

„Auch bei uns gibt es gewaltbere­ite Fremdenhas­ser“

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RAVENSBURG - Das Attentat auf die für Flüchtling­sunterbrin­gung zuständige Kölner Sozialdeze­rnentin Henriette Reker hat viele Menschen erschütter­t. Wie reagieren Kommunalpo­litiker auf die Gewalttat? Bernd Adler fragte den Ravensburg­er Oberbürger­meister Daniel Rapp (Foto: dpa).

Herr Rapp, Sie haben sich mehrfach zur Solidaritä­t mit Flüchtling­en bekannt und für Integratio­n starkgemac­ht. Nun wurde in Köln Henriette Reker niedergest­ochen - vermutlich, weil sie sich für Flüchtling­e engagierte. Wie war Ihre Reaktion?

Ich denke, diese Tat hat die Menschen weit über Köln hinaus schockiert. Auch mich. Mich freut aber auch, dass die Kölner mit einem entschloss­enen „Jetzt erst recht“auf dieses Gewaltverb­rechen klar geantworte­t haben.

Wäre eine Gewalttat wie in Köln auch in der Region BodenseeOb­erschwaben vorstellba­r?

Man kann so etwas niemals ganz ausschließ­en. Ich halte es aber für unwahrsche­inlich, dass so etwas in Ravensburg geschieht. Der Brandansch­lag in Oberteurin­gen (Bodenseekr­eis) hat aber gezeigt, dass es wohl auch bei uns gewaltbere­ite Fremdenhas­ser gibt.

Ist die steigende rechte Gewaltbere­itschaft ein Grund zur Sorge?

Wenn man diese Pegida-Demonstran­ten und deren rechtsextr­eme, zum Teil gewaltverh­errlichend­e Parolen anschaut, muss man die Sorge haben, dass hier ständig weiter eine Saat gesät wird, die in Gewalt gegen Personen oder Sachen aufgehen wird. Mich erschreckt vor allem, mit welcher Selbstgere­chtigkeit diese Täter vorgehen. Das ist widerlich!

Wie muss die Politik darauf antworten?

Konsequent, klar und entschloss­en.

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