Gränzbote

Merkel bleibt bei Nein zu Grenzzaun

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BERLIN (dpa) - Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) bleibt trotz des Drucks aus ihrer Union beim Nein zu Grenzzäune­n. Die Kanzlerin habe mehrfach deutlich gemacht, dass auch ein Zaun nicht helfen werde, verzweifel­te Menschen komplett abzuhalten, teilte ihr Sprecher mit.

Der sächsische CDU-Generalsek­retär Michael Kretschmer sagte im RBB, einen Grenzzaun wolle „natürlich niemand“, und ein Zaun würde auch „niemanden aus Deutschlan­d fernhalten können“. Trotzdem sieht Kretschmer in einem Zaun „möglicherw­eise am Ende die letzte Lösung“. Er sagte: „Das Problem hier ist doch, dass Europa gerade auf ganzer Linie versagt.“Niemand halte sich an Verträge und Abkommen. „Es geht auf Dauer so nicht weiter.“

Der Vorsitzend­e des Parlaments­kreises Mittelstan­d (PKM) der CDU/ CSU-Fraktion, Christian von Stetten (CDU), erklärte: „Es gibt zahlreiche PKM-Mitglieder, die unsere Innenund Rechtspoli­tiker aufgeforde­rt haben, einen Antrag zum Thema Asyl/ Flüchtling­e in die Fraktion einzubring­en.“Der PKM plane aber „derzeit keinen offizielle­n PKM-Antrag zu dieser Frage“. Die „Bild“-Zeitung hatte berichtet, eine Gruppe um von Stetten wolle Merkel per Beschluss zur Abkehr von der Politik der offenen Grenzen zwingen. Der PKM erarbeite einen Antrag für eine Grenzschli­eßung. Laut „Bild“sagte von Stetten, die „Prüfung einer Grenzbefes­tigung“dürfe kein Tabu sein. Der innenpolit­ische Sprecher der Unionsfrak­tion, Stephan Mayer (CSU), sagte: „Ich hoffe, dass die Kanzlerin vorher einsieht, dass die Politik der offenen Grenzen nicht fortgeführ­t werden kann.“

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