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Coheed and Cambria: The Color Before The Sun

an erwartet ja beinahe automatisc­h Großtaten von Claudio Sanchez und Coheed and Cambria, zumindest seit die US- Progressiv­eRocker auf den beiden „ Afterman“-Alben von 2012 und 2013 die Klasse der frühen Bandwerke wieder erreichten. Auf der am Freitag erscheinen­den Platte „ The Color Before The Sun“( Warner Music) schaffen Sanchez und Band das weitgehend auch – aber erst auf den zweiten Blick.

Das Album braucht Zeit, um den Tiefgang zu ergründen: Einmal hören genügt nicht. Die Stücke sind weniger kraftvoll und weniger eingängig als auf den Vorgängern und auch nicht so kompromiss­los apokalypti­sch wie auf den fast legendären ersten drei Alben der Band. Das liegt auch daran, dass die neue Scheibe thematisch nichts mit dem vertonten Comic- Stoff der „ Amory Wars“zu tun hat, aus dem die bisherigen sieben Coheed- Platten ihre Texte und ihre Energie bezogen. „ The Color Before The Sun“ist leichter verdaulich, textlich vielseitig­er und daher einfach etwas fröhlicher, etwa im fast schon poppigen „ Atlas“. Aber wenn man die zehn Stücke einmal sacken lässt, entdeckt man doch, worauf man als Fan aus war: Der krasse Spagat zwischen feinen Melodien, der fast schon zarten Stimme von Claudio Sanchez und beinahe schon heiteren Passagen auf der einen – und krachenden Rockern auf der anderen Seite. „ Colors“ist so ein Stück, oder der Opener „ Island“, während in „ Here to Mars“eher ruhige Töne vorherrsch­en. Ohne die typischen unfassbar abgründige­n, brutalen Endzeit- Symphonien bleibt die Platte aber ein wenig hinter den Vorgängern zurück. ( nico)

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