Im Herbst will die Haut gepflegt sein
Wenn Temperaturen und Luftfeuchtigkeit sinken, steigt der Bedarf an fettreichen Cremes
MARBURG (dgk/sz) - Sind die Winterreifen schon montiert? Ist das Wischwasser frostsicher? Liegt der Eiskratzer bereit? Langsam aber sicher müssen wir uns auf die kalte Jahreszeit vorbereiten. Aber nicht nur das Auto, sondern auch die Haut verlangt jetzt mehr Aufmerksamkeit.
Je tiefer die Temperaturen draußen in den Keller rutschen, umso mehr wird in den Räumen geheizt. Diese trockene Luft entzieht der Haut aber Feuchtigkeit und macht sie dadurch empfindlich, trocken und rau. Außerdem sinkt bei Kälte die Luftfeuchtigkeit, was die Austrocknung noch zusätzlich begünstigt.
Was passiert im Körper bei Kälte?
Bei unwirtlichen Temperaturen ziehen sich die Blutgefäße unter der Haut zusammen, um die Wärme im Körperinneren zu halten. Die Blutzufuhr zur Haut wird gedrosselt. Die Folge kann jeder sehen: Die Haut sieht blass aus, bekommt zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe, ihr Stoffwechsel wird auf Sparflamme gesetzt.
Bei Temperaturen unter acht Grad Celsius stellen aber die Talgdrüsen ihre Fettproduktion ein. Dadurch geht ein Hauptbestandteil des Hautschutzmantels verloren. Durch den fehlenden Fettfilm verdunstet das Wasser schneller als sonst auf der Hautoberfläche. Die geringe Luftfeuchtigkeit und die trockene Luft in überheizten Räumen begünstigen das Verdunsten noch zusätzlich.
Welchen Einfluss hat der Wind?
Die auf der Hautoberfläche gefühlte Temperatur liegt deutlich unter der per Thermometer in der Luft gemessenen. Weht bei 0 Grad Celsius beispielsweise ein Wind mit Stärke 5, so liegt die tatsächliche Temperatur bei etwa minus 8 Grad Celsius (ChillFaktor).
Was hilft gegen trockene Haut?
Gegen trockene Haut helfen Hautöle oder fettreiche Cremes auf einer Wasser-in-Öl-Basis. Sie bilden eine dünne Isolations- und Schutzschicht auf der Haut, halten die Kälte ab und verhindern, dass die Feuchtigkeit der Haut übermäßig verdunstet. Der übliche Pflegeplan darf auch umgestellt werden: Statt der normalen Tagescreme kann man auch die reichhaltigere Nachtcreme oder Intensivpflege tagsüber auftragen.
Doch nicht nur das Gesicht, auch die restliche Haut braucht zur Winterzeit intensivere Pflege. Experten empfehlen, sich nach der Dusche sehr sorgfältig von Kopf bis Fuß mit einer feuchtigkeitsspendenden Emulsion einzucremen.
Wie steht es um ein heißes Bad?
Es ist nicht gut für die Körperhaut, zu lange im heißen Badewasser zu lie- gen. Das warme Wasser beginnt nach etwa zehn Minuten die Haut auszutrocknen. Ein Badeöl als Zusatz wirkt im Gegensatz zu Schaumbädern aber rückfettend. In einem solch angereicherten Bad kann man auch mal 15 bis 20 Minuten zur Entspannung die Seele baumeln lassen.
Was bringt ein Marsch im Freien?
Der ist sehr zu empfehlen. Denn die Haut produziert auch Vitamin D, das zum Erhalt der Knochensubstanz wichtig ist. Deshalb sollte man jeden Tag – auch und vor allem in der kalten Jahreszeit, das Gesicht und wenn möglich auch die Arme, täglich mindestens 30 Minuten dem Tageslicht aussetzen. Das beugt Osteoporose, also dem Abbau der Knochensubstanz, vor.
Wie steht es um die Reinigung?
Auch bei der Hautreinigung muss man sich jetzt umstellen. Während im Sommer alles was kühlt und erfrischt gefragt ist, gehört das jetzt weggeräumt. Jetzt soll der Haut durch die Reinigungsmittel möglichst wenig Fett und Feuchtigkeit entzogen werden. Gut geeignet ist eine sanfte Reinigungsmilch. Rückfettende Waschzubereitungen, sparsam eingesetzt, säubern das Gesicht schonend. Auch Öle reinigen sanft und pflegen die Haut.