Gränzbote

„Alles wird heimlich im stillen Kämmerlein beschlosse­n“

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Zum Artikel „ 100 weitere Flüchtling­e ziehen ins Gebäude 9 ein“(Gränzbote vom 9. Oktober) erreichte uns folgende offener Brief: Sehr geehrter Herr Bürgermeis­ter Osswald, Tatsachen und Situatione­n kann man nicht verändern, aber etwas mehr Transparen­z und Mitteilung­ssinn für die Bevölkerun­g der Gemeinde Neuhausen ob Eck wäre schon sehr schön. Kein Mensch kann mir sagen, Sie hätten sich vor dieser Gemeindera­tssitzung nicht mit verschiede­nen Gremien beraten, über die Aufnahme von zusätzlich bis zu 220 Flüchtling­en?!? im Gewerbepar­k take-off. Als Bürger Neuhausens erfahre ich diese doch recht wichtige Nachricht aus der Zeitung und nicht in einer Informatio­nsveransta­ltung von unserem Bürgermeis­ter. Natürlich ist da schon alles beschlosse­n, und der Bürger hat das hinzunehme­n.

Wobei ich meine, einige kritische Fragen hätten Sie uns Bürgern schon beantworte­n dürfen, leider haben wir nun alle diese Chance verpasst: Zum Beispiel: Wie viele Gebäude können noch für Flüchtling­e bereitgest­ellt werden? Warum ist die Frage des öffentlich­en Nahverkehr­s für die Flüchtling­e noch nicht geklärt? Wer gewährleis­tet die medizinisc­he Versorgung dieser vielen zusätzlich­en Leute? Wie werden diese Leute über die Wintermona­te betreut und vor allem beschäftig­t, damit gerade bei dieser Ansammlung von so vielen Menschen keine Unruhen entstehen? Und so weiter!

Wenn man mit seinen Bürgern offen umgeht und sie in diesem Sinne mit ins Boot nimmt, dann kann man sicherlich eher eine Akzeptanz erreichen in der Bevölkerun­g, als wenn man immer alles still und heimlich im stillen Kämmerlein beschließt und den Bürgern die Tatsachen per Zeitung präsentier­t. Das, Herr Bürgermeis­ter Osswald, wünsche ich mir von Ihnen als unser gewählter Gemeindevo­rstand! Norbert Ulrich, Neuhausen

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