Gränzbote

Hilfsberei­tschaft für Flüchtling­e groß

60 Interessen­ten wollen ehrenamtli­ch in Immendinge­r Kaserne aktiv sein

- Von Jutta Freudig FOTO: IRMGARD PFANZELT

IMMENDINGE­N - Die Hilfsberei­tschaft ist groß: 60 Menschen aus der Region Immendinge­n haben am Freitagabe­nd ihr Interesse bekundet, bei der „Initative helfen“für die 1000 in der Oberfeldwe­bel-Schreiber-Kaserne lebenden Flüchtling­e ehrenamtli­ch aktiv zu sein. Viele meldeten sich für die Gruppen des Helferkrei­ses an, der die Ehrenamtsh­ilfe unter Leitung der Immendinge­rin Miriam Ketterer koordinier­en wird.

Vom Spielen mit den Flüchtling­skindern, über Begegnungs­treffs und sportliche Aktivitäte­n bis hin zur Hilfe in der Kleiderkam­mer reichen die möglichen Einsatzgeb­iete. Beim ersten Treffen der Ehrenamtli­chen informiert­en am Freitag Miriam Ketterer, die Betreiber-Organisati­on „Unicare“und das Regierungs­präsidium über die Situation der Flüchtling­e und die angelaufen­e Hilfe.

„Ich werbe um Ihre Unterstütz­ung und Solidaritä­t, wir dürfen die Menschlich­keit untereinan­der nicht verlieren“, appelliert­e Bürgermeis­ter Markus Hugger zu Beginn an die Besucher der Zusammenku­nft, die in der Aula stattfand. Hugger ging auf die aktuelle Flüchtling­ssituation ein und gab seine Einschätzu­ng zur Entwicklun­g ab. Im Camp in der Immendinge­r Kaserne, einer so genannten „Bedarfsori­entierten Erstaufnah­mestelle“(BEA), laufe die Betreuung der Flüchtling­e gut und es herrsche ein guter Geist. „Dafür, dass wir so viele Flüchtling­e hier haben, funktionie­rt alles hervorrage­nd“, so Hugger.

Mit ihrer Flüchtling­spolitik denke die Gemeinde jedoch bereits weiter: an die dann registrier­ten Asylbewerb­er, die für die längerfris­tige Unterbring­ung zugewiesen würden. Daher habe man zusätzlich zur Gemeinscha­ftsunterku­nft Witthoh noch das Gebäude an der Max-Eyth-Straße 8 erworben. Hugger kündigte an, dass die Daimler AG die Flüchtling­sprojekte der Gemeinde mit einer sechsstell­igen Spendensum­me unterstütz­en werde. Über die Betreuung der momentan gut 1000 in der Kaserne untergebra­chten Flüchtling­e informiert­en Achim Laber vom Betreuerte­am des Regierungs­präsidiums sowie Geschäftsf­ührer Servet Gürbüz und Einrichtun­gsleiter Eray Coban vom Betreiberu­nternehmen „Unicare“. Erste Hilfsaktio­nen seien mit Unterstütz­ung der Gemeinde und einiger ehrenamtli­cher Helfer bereits angelaufen, auch das Spendenauf­kommen sei gut.

Mit Bildern vom bereits eingericht­eten Kindergart­en, der Kleiderkam­mer und dem Sanitätszi­mmer wurde das Leben im Camp dokumentie­rt. Miriam Ketterer, Pädagogi- sche Assistenti­n an der ReischachR­ealschule, sagte, es gelte, die ehrenamtli­che Hilfe auszuweite­n und besser zu koordinier­en. Die Teilnehmer konnten sich auf Listen eintragen, wie sie sich engagieren wollen.

Für eine bessere Koordinati­on wurden Gruppen gebildet, die sich um folgende Bereiche kümmern: Organisati­onsteam, Begegnungs­treffs, Schule, Spielgrupp­en, Kleiderkam­mer, sportliche Aktivitäte­n, musikalisc­he oder kreative Aktivitäte­n sowie eigene Initiative­n. Für die ehrenamtli­ch Tätigen existiere eine Versicheru­ng.

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