Gränzbote

Die Konstanz ist das Geheimnis

Pascal Wehrlein holt für den DTM-Triumph nicht die meisten Siege – es reicht trotzdem

- Von Christian Gerards und Joachim Lindinger

NEUHAUSEN-WORNDORF - Der Sieg bei den Deutschen Tourenwage­nMasters (DTM) ist für den Worndorfer Pascal Wehrlein (Mercedes) nicht überrasche­nd gekommen: „Ab Spielberg wussten wir, dass wir um den Titel kämpfen können“, sagte der 21-jährige Worndorfer nach dem Coup am Sonntag auf dem Hockenheim­ring. Die beiden Rennen in Österreich waren Anfang August.

Am meisten gefreut haben ihn „definitiv die Glückwünsc­he meines Teams, meiner Mechaniker. Ich hab ne sehr junge Truppe.“Sie habe in dieser Zusammense­tzung „erst zwei Jahre DTM-Erfahrung“, betonte Wehrlein. Kein Wunder, dass sich das Team in der Boxengasse ebenfalls mächtig freute, zumal Pascal Wehrlein den Zusammenha­lt im Team schon die gesamte Saison über betont hatte.

Gutes Qualifying

Ein wichtiges Stichwort, das am Wochenende in Hockenheim immer wieder genannt worden ist, ist die Konstanz. 15 Mal fuhr Pascal Wehr- lein in 18 Rennen in die Punkte: „Meine Qualifying-Bilanz ist sehr gut, und da kommt's eben drauf an in der DTM: Man muss im Qualifying vorne stehen, sonst ist das Rennen gelaufen. Ich stand oft in den ersten zwei Reihen, und da muss man ein- fach stehen. Dann, mit einem guten Start, ist im Rennen alles möglich“, meinte Pascal Wehrlein. Schließlic­h müsse man versuchen, bei jedem Rennen Punkte zu holen.

Als Beispiel kann hier der Sieger vom Sonntagsre­nnen vom Hocken- heimring angeführt werden: Jamie Green (Audi) holte mit seinen vier Siegen doppelt so viele erste Plätze wie der Worndorfer – drei davon in den ersten vier Rennen. Doch während sich Wehrlein kontinuier­lich in den Punkten platzierte, stehen bei Green vier Ausfälle – auch wegen der Technik – und weitere fünf Rennen ohne Punkte in der Bilanz.

Hype wird größer

Der Rummel um Pascal Wehrlein war am Wochenende schon immens. Das ist der Nebeneffek­t des Erfolgs. Doch den DTM-Piloten stört das nicht: „Wenn man erfolgreic­h ist, dann wird man gehyped. Das gehört einfach dazu.“Die Anerkennun­g sei aber „auch schön“.

Und diese kommt auch von allerhöchs­ter Stelle bei Mercedes. So verkündete am Sonntag Mercedes-Motorsport­chef Toto Wolff in der ARD, dass Gespräche über den Einstieg von Wehrlein in die Formel 1 geführt werden. Das hatte am Samstag auch schon Pascal Wehrlein betont. Die Chance für den bisherigen Ersatzfahr­er des Weltmeiste­r-Rennstalls liege „bei 50 Prozent“, führte der Österreich­er mit einem Schmunzeln aus.

 ?? FOTO: CHRISTIAN GERARDS ?? Am Baden Württember­g-Center des Hockenheim­rings gratuliert am Sonntag der Autobauer Mercedes seinem Piloten Pascal Wehrlein in großen Lettern zum Gewinn der DTM.
FOTO: CHRISTIAN GERARDS Am Baden Württember­g-Center des Hockenheim­rings gratuliert am Sonntag der Autobauer Mercedes seinem Piloten Pascal Wehrlein in großen Lettern zum Gewinn der DTM.
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FOTO: UWE ANSPACH Gesamtsieg in der DTM: So feiert Pascal Wehrlein am Sonntagabe­nd auf dem Siegerpode­st.

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