Die Konstanz ist das Geheimnis
Pascal Wehrlein holt für den DTM-Triumph nicht die meisten Siege – es reicht trotzdem
NEUHAUSEN-WORNDORF - Der Sieg bei den Deutschen TourenwagenMasters (DTM) ist für den Worndorfer Pascal Wehrlein (Mercedes) nicht überraschend gekommen: „Ab Spielberg wussten wir, dass wir um den Titel kämpfen können“, sagte der 21-jährige Worndorfer nach dem Coup am Sonntag auf dem Hockenheimring. Die beiden Rennen in Österreich waren Anfang August.
Am meisten gefreut haben ihn „definitiv die Glückwünsche meines Teams, meiner Mechaniker. Ich hab ne sehr junge Truppe.“Sie habe in dieser Zusammensetzung „erst zwei Jahre DTM-Erfahrung“, betonte Wehrlein. Kein Wunder, dass sich das Team in der Boxengasse ebenfalls mächtig freute, zumal Pascal Wehrlein den Zusammenhalt im Team schon die gesamte Saison über betont hatte.
Gutes Qualifying
Ein wichtiges Stichwort, das am Wochenende in Hockenheim immer wieder genannt worden ist, ist die Konstanz. 15 Mal fuhr Pascal Wehr- lein in 18 Rennen in die Punkte: „Meine Qualifying-Bilanz ist sehr gut, und da kommt's eben drauf an in der DTM: Man muss im Qualifying vorne stehen, sonst ist das Rennen gelaufen. Ich stand oft in den ersten zwei Reihen, und da muss man ein- fach stehen. Dann, mit einem guten Start, ist im Rennen alles möglich“, meinte Pascal Wehrlein. Schließlich müsse man versuchen, bei jedem Rennen Punkte zu holen.
Als Beispiel kann hier der Sieger vom Sonntagsrennen vom Hocken- heimring angeführt werden: Jamie Green (Audi) holte mit seinen vier Siegen doppelt so viele erste Plätze wie der Worndorfer – drei davon in den ersten vier Rennen. Doch während sich Wehrlein kontinuierlich in den Punkten platzierte, stehen bei Green vier Ausfälle – auch wegen der Technik – und weitere fünf Rennen ohne Punkte in der Bilanz.
Hype wird größer
Der Rummel um Pascal Wehrlein war am Wochenende schon immens. Das ist der Nebeneffekt des Erfolgs. Doch den DTM-Piloten stört das nicht: „Wenn man erfolgreich ist, dann wird man gehyped. Das gehört einfach dazu.“Die Anerkennung sei aber „auch schön“.
Und diese kommt auch von allerhöchster Stelle bei Mercedes. So verkündete am Sonntag Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff in der ARD, dass Gespräche über den Einstieg von Wehrlein in die Formel 1 geführt werden. Das hatte am Samstag auch schon Pascal Wehrlein betont. Die Chance für den bisherigen Ersatzfahrer des Weltmeister-Rennstalls liege „bei 50 Prozent“, führte der Österreicher mit einem Schmunzeln aus.