„Klippeneck“sucht alten Glanz
Wolfgang Wochner will das Restaurant wieder erfolgreich machen
DENKINGEN – Das Hotel „Klippeneck“erlebt derzeit einen Umbruch. Der neue Besitzer renoviert es von Grund auf und will es erst einmal als Restaurant führen.
Einst strahlte das „Hotel Klippeneck“Ruhe und Beständigkeit aus. Die „Klippenecker“(Familie Weiß mit Team) trugen am meisten dazu bei, denn sie waren es, die mit ihrer heiteren Gelassenheit dem Gast das Gefühl gaben, hier am richtigen Ort zu sein. Der Standort Klippeneck ist, vor allem was die Natur betrifft, wohl eine der reizvollsten Gegenden mit einem besonders schönen Ausblick. Durch die Segelflieger und auch die Wetterwarte wurde das Klippeneck bekannt.
Im vergangenen Jahr kaufte Wolfgang Wochner das Gebäude. Als Gründer und Geschäftsführer der Firma Uniblech in Hohenfels/Hegau hat Wolfgang Wochner eine besondere Vorliebe für alte, erhaltenswerte Objekte. Er hat bereits mehrere saniert und restauriert. Über Rainer Honer von der Hirschbrauerei Wurmlingen erfuhr er, dass das Hotel „Klippeneck“zum Verkauf stand. „Nach kurzer Besichtigung war mir klar, das kaufe ich auch schon wegen der exponierten Lage“, so Wolfgang Wochner.
Wochner investiert kräftig in das Objekt: Das Dach wurde bereits mit einer Dämmung versehen, schadhafte Stellen erneuert und neu einge- deckt. Ein Großteil der Fenster wurde ebenfalls erneuert. Nun wird bald eine eine Feuertreppe folgen.
Aber auch im Inneren wird renoviert: Teppichböden und Fliesen reißt die Besitzerfamilie in Eigenleistung und mit Freunden heraus. Das dunkle Holz soll fast ganz verschwinden, denn die Räume sollen heller wirken. Auch der zukünftige Pächter hilft bei den Arbeiten fleißig mit.
Viel Aufmerksamkeit erhält die „Sonnenstube“. Dieser lichtdurchflutete Saal mit dem herrlichen Ausblick erhält unter anderem einen neuen Boden.
Vorerst wird das Haus als Restaurant geführt. Für eine spätere Erweiterung hat Wolfgang Wochner bereits Pläne. Doch soll sich das „Klippeneck“erst einmal wieder einen Namen in der Region machen. „Ich werde alles daran setzen, den Standard von früher wieder zu erreichen“, verspricht der neue Besitzer.
Die Geschichte des „Klippenecks“ist von vielen Aufs, aber auch von einigen Abs geprägt. „Der Weg von der Würstle-Wirtschaft zum renommierten Hotel und Restaurant war nicht einfach, aber fürs Überleben wichtig und mit einigen An- und Umbauten verbunden“, erzählte die frühere Besitzerin Brunhilde Weiß aus der Geschichte des Hotels.
Nach dem Start 1961 wurde sogar zeitweilig für die Kantinen der Firma Hengstler in Aldingen, der Burger Stumpenfabrik und für das Alten- heim Hirt in Spaichingen gekocht. Im Laufe der Jahre hat Hans Weiß mit seiner Kochkunst einen Erfolgskurs angesteuert und dem Hotel zu einem exklusiven Namen verholfen.
Die mehrmaligen großen Umbauten im Laufe der Jahre bescherten dem „Klippeneck“einen ganz neuen Gästekreis. Gerne blickt Brunhilde Weiß auf die Besuche von viel Prominenz zurück: So waren der damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger, Heiner Geißler, Landrat Geiger, Bundespräsident a.D. Karl Carstens, Carolin Reiber und 1993 sogar der jetzige russische Präsident Vladimir Putin zu Gast.
Nach dem frühen Tod von Hans Weiß 1992 führte Ehefrau Brunhilde Weiß das Restaurant weiter. Zeitweilig wurde sie von ihrem Sohn Ludwig unterstützt. Nach genau 50 Jahren endete die Ära Weiß auf dem Klippeneck. Das Hotel Klippeneck wurde verkauft. Nur ein paar Monate wurde das Hotel von dem neuen Besitzer betrieben, bis zu dessen Insolvenz. Das Hotel und Restaurant standen lange Zeit leer. Für Wanderer, Ausflügler und Flieger vom benachbarten Flugplatz war dies schmerzhaft.
Erst jetzt, mit der Übernahme durch Wolfgang Wochner, kann das „Klippeneck“hoffentlich an seine alte Größe anschließen. Das Restaurant „ Klippeneck“wird am 1. April wiedereröffnet.