Vorstandswahlen
RIETHEIM-WEILHEIM - Sicher ist die Mitgliederversammlung des TSV Rietheim auch eine ganz normale Jahreshauptversammlung gewesen. Doch es war auch mehr, und deshalb waren wohl so viele Mitglieder wie kaum je zuvor gekommen. Denn am Freitagabend ging in der „Traube“in Rietheim eine einzigartige, 50 Jahre dauernde Vereins-Ära zu Ende, die von „Präsident“Rolf Leiber.
Der TSV Rietheim will schwungvoll weiter vorangehen, nun mit Martin Marquardt an der Spitze. Man kann schon von einem Generationswechsel sprechen, der in der Hauptversammlung vollzogen wurde, denn auch andere lang gediente, verdienstvolle Funktionäre stellten sich nicht mehr zur Wahl: Wolfgang Fallert (32 Jahre Ausschussmitglied), Herbert Burger (30 Jahre im Ausschuss) und Günter Thien (18 Jahre Schriftführer); Kai-Uwe Vorwalder gab sein Jugendleiteramt ab, das er sechs Jahre lang innehatte.
Zunächst aber war Rolf Leiber noch einmal in seiner knapp-straffen Mitgliederversammlungs-Diktion zu erleben: kein Wort oder Satz zu viel. Nur an einem sparte er nicht, am Dank an alle, die mitwirkten und mithalfen. Auch die anderen Berichte zeigten, dass man 2015 in den Abteilungen und im Gesamtverein wieder gut gearbeitet hat. Allerdings sieht sich der Verein seit dem letzten Sommer mit einem Riesenproblem konfrontiert, das er nicht alleine lösen kann: den Hand-
Leiber wurden am Freitagabend
Martin Marquardt als Vorsitzender, Gerd Bauer: 2. Stellvertreter Bereich Sport ( wie bisher), neu Tim Martin als 3. Stellvertreter für Presse und Öffentlichkeitsarbeit, neu Daniela Thien als Schriftführerin, neu Marina Budzinski, Jugendleiterin. Neue Beisitzer sind: Thomas Aicher, Gunter Haffa und Thomas Wetzel. Abteilungsleiter Tennis bleibt Rainer Ernst. Als Kassenprüfer bestätigt sind: Dieter Berthold, Heinrich Mattes, Ursula Hauser, Rudi Haag und Armin Leiber sowie als Fahnenwache: Kuno Haller, Günther Haag. Für das neue Ressort Breitensport fand sich kein Kandidat. Gerd Bauer wird die Abteilung kommissarisch leiten. ( bre) ballmannschaften fehlt eine geeignete Halle. Darauf ging Bürgermeister Jochen Arno ein. Er bat um Verständnis, dass man dieses Jahr noch brauche, um die Investoren-Option abzuklären. Er appellierte an die TSV Mitglieder, ihre Unterstützung des Projekts „Neue Sporthalle“durch hohe Mitgliederzahlen beim Förderverein zu untermauern.
Eine „TSV-Soko“hatte sich über die Zukunft des Vereins Gedanken gemacht, neue Strukturen erarbeitet und einen Nachfolger für Rolf Leiber „ermittelt.“Ein weiteres Ergebnis dieser Kommission ist ein zusätzlicher, also dritter, Stellvertreter mit dem Schwerpunkt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Umfirmierung der Abteilung Leichtathletik zur Abteilung Breitensport, zu der nun auch der Lauf-und Walkingtreff sowie der Radtreff gehören. Diese Neuerungen – auch die Ehrungsordnung wurde modifiziert – wurden nach einer anschaulichen Erläuterung durch Roland Reger, durch eine Satzungsänderung einstimmig beschlossen.
Nachdem Rolf Leiber sich mit persönlichen Worten bei den ausscheidenden Funktionären bedankt hatte, würdigten Stellvertreter Ralf Scheerle und Bürgermeister Arno seine Verdienste. Von einer Ära war da die Rede und von der „Institution“Rolf Leiber. Ralf Scheerle führte einige der ehrenamtlichen Aufgaben an, die Leiber während seiner 50-jährigen TSV Präsidentschaft „mit allem was du hattest/ hast“ausfüllte. Ja man könne sagen, so Scheerle, dass Rolf Leiber den TSV weltweit repräsentiert habe – er spielte damit auf die internationale SchiedsrichterLaufbahn Leibers an.
v.
Im April wird es eine Abschiedsveranstaltung für Rolf Leiber in der Rietheimer Gemeindehalle geben. „Ich habe es immer gerne gemacht, Freude daran gehabt und den TSV mit Stolz vertreten“, brachte der scheidende Präsident seine 50 Jahre an der Spitze des TSV auf den Punkt. Auch der neue Vorsitzende Martin Marquardt lobte Rolf Leiber. „Ich kann nicht wie er sein“, sagte der neue Präsident. „Ich werde es auf meine Art mit diesem Team zusammen machen und freue mich darauf.“Rolf Leiber hatte die Sitzung begonnen und wurde von Marquardt gebeten, sie auch zu beschließen. Worauf sich Rolf Leiber erhob und sagte: „No mache’mr halt jetzt Schluss“. Die Mitglieder schmunzelten, erhoben sich von den Stühlen und applaudierten dem scheidenenden „Präse“und dem neuen.