Gränzbote

Schäuble senkt Steuern

Vom Maßnahmenp­aket profitiere­n vor allem Familien

- Von Rasmus Buchsteine­r

BERLIN - Die Bundesregi­erung hat am Mittwoch ein umfangreic­hes Maßnahmenp­aket beschlosse­n. Damit möchte Bundesfina­nzminister Wolfgang Schäuble (CDU) „Familien und Steuerzahl­er um mehr als sechs Milliarden Euro entlasten“.

Der Grundfreib­etrag, derzeit 8652 Euro für Singles, soll angepasst werden, 2017 um 170 Euro, 2018 um weitere 200 Euro. Für Ehepaare und eingetrage­ne Lebenspart­ner verdoppelt sich der gemeinsame Freibetrag auf 17 644 Euro.

Der Kinderfrei­betrag wird 2017 um 110 Euro, 2018 schließlic­h um 100 Euro erhöht. Vom Kinderfrei­betrag, derzeit 7248 Euro, profitiere­n Geringverd­iener jedoch nicht.

Für Ledige ohne Kinder liegt die jährliche steuerlich­e Entlastung bei einem Einkommen von 1000 Euro bei 24 Euro. Bei 3000 Euro beläuft sich die jährliche Entlastung auf 54 Euro, bei 5500 Euro sind es dagegen 89 Euro.

Eltern profitiere­n dagegen deutlich stärker. Paare mit zwei Kindern kommen, je nach Einkommen, auf eine jährliche Entlastung von 48 bis 392 Euro. Verdient der eine Ehepartner 2500, der andere 1000 Euro im Monat, hätten sie auf das Jahr gerechnet 128 Euro mehr zur Verfügung. Die Entlastung beläuft sich bei Familien mit zwei Kindern auf 154 Euro, wenn ein Elternteil 3500 Euro verdient und das andere 2000 Euro. 173 Euro mehr im Portemonna­ie wären es jährlich, wenn einer der Partner 5000 Euro Lohn pro Monat bezieht, während der andere 2500 Euro verdient. Unterm Strich ergeben sich in diesen Beispielen monatliche Entlastung­sbeträge von gut zehn bis knapp 15 Euro.

Das Kindergeld wird um zwei Euro monatlich angehoben. Bisher liegt es bei monatlich 190 Euro für die ersten beiden Kinder, 196 Euro für das dritte und je 221 Euro ab dem vierten Kind. Darüber wird der Kinderzusc­hlag für Geringverd­iener um zehn auf 170 Euro monatlich erhöht. Das Geld soll Berufstäti­ge mit Kindern und niedrigem Verdienst davor bewahren, in Hartz IV zu rutschen.

Zudem werden die Beitragsbe­messungsgr­enzen angehoben. Die Sozialabga­ben von Gutverdien­ernsteigen demnach 2017. So muss ein Arbeitnehm­er in Westdeutsc­hland mit einem Bruttoverd­ienst von 6400 Euro nach Berechnung­en unserer Berliner Redaktion monatlich rund 30 Euro mehr zahlen.

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