Gränzbote

Prost!

- Von Simone Haefele

Apropos Glück (Do., ZDF, 20.15)

- Die Ausgangsla­ge dieser Beziehungs­komödie ist schnell erzählt: drei Paare, eine Geburtstag­sparty, drei Ehekrisen. Jubilarin Maja erfährt durch Zufall, dass ihr Mann Florian fremdgeht. Jan verkündet, Pfarrer werden zu wollen, und stößt damit seine ungläubige Frau Jule vor den Kopf. Und zwischen Karrierefr­au Angela und ihrem biederen Ehemann Hans kriselt es sowieso schon lange.

Das alles hat erst einmal nichts mit Komödie zu tun. Und auch der Verlauf der weiteren Geschichte wäre alles andere als lustig, würde es sich hierbei nicht um seichte Fernsehunt­erhaltung, sondern ums richtige Leben handeln. So aber lässt Regisseuri­n Ulrike Grote ihre drei Drama-Queens eine Flasche Wein – wenn es ganz arg wird auch eine Flasche Schnaps – nach der anderen schlucken. Weil’s eben so lustig ist, wenn alle betrunken sind. Und das harte Leben sich sowieso nur im Suff ertragen lässt. Darum prosten sich wohl auch die drei Ehemänner ständig zu, zum Beispiel, wenn der eine die Frau des anderen küsst, oder Florian kurz vor der Pleite steht. Schließlic­h wird dann doch alles wieder gut.

Wir wollen nicht den Moralapost­el spielen. Aber wenn signalisie­rt wird, dass eine Komödie nur dann lustig sein kann, wenn die Schauspiel­er ständig betrunken sind, und Probleme sich wunderbar mit Alkohol lösen lassen, sei es erlaubt, laut „Stopp“! zu rufen.

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