Gränzbote

Mehr Sturmflute­n und Waldbrände in den USA

Klimawande­l lässt Wetterextr­eme häufiger werden

- Von Andrea Barthélémy

WASHINGTON (dpa) - Den USA drohen mehr verheerend­e Sturmflute­n und mehr Waldbrände. Zwei neue US-Studien führen drastische Auswirkung­en des durch Menschen verursacht­en Klimawande­ls in den Vereinigte­n Staaten vor Augen. Heftige Sturmflute­n wie die durch Hurrikan „Sandy“im Jahr 2012 werden New York künftig deutlich häufiger treffen, sagen Wissenscha­ftler voraus.

Bis zum Jahr 2100 dürfte die Wahrschein­lichkeit für solche Stürme – je nach Rechenmode­ll – um das drei- bis 17-fache im Vergleich zum Jahr 2000 steigen, wie Forscher der Universitä­ten Princeton und Rutgers in den „Proceeding­s“der US-nationalen Akademie der Wissenscha­ften („PNAS“) schreiben. In ihre Berechnung­en hatten sie unter anderem den steigenden Meeresspie­gel und die Entwicklun­g von Sturminten­sitäten einbezogen.

Demnach herrschten im Jahr 1800 Umweltbedi­ngungen, durch die sich rein rechnerisc­h alle 1200 Jahre solche Fluten ereignet hätten. Bis zur Jahrtausen­dwende hatte sich die statistisc­he Häufigkeit bereits verdreifac­ht. Im Jahr 2100 könnte sich die Zeitspanne zwischen solchen Fluten auf 130 Jahre verkürzt haben, auch weil der Klimawande­l den Meeresspie­gel steigen lässt. Je nach Ansatz kamen die Forscher sogar auf einen Wert von 23 Jahren.

„Unser Modell führt zum ersten Mal die Schätzunge­n zum Anstieg des Meeresspie­gels und zu Sturmflute­n zusammen, um langfristi­g die Hochwasser­stände zu berechnen“, erläuterte Hauptautor­in Ning Lin. Dies sei unerlässli­ch, um die Städte an der Ostküste künftig besser vor Fluten zu schützen, die durch Hurrikane ausgelöst werden. Mit hoher Geschwindi­gkeit und großem Druck pressen diese Stürme immense Wassermass­en vom Atlantik aufs Land.

Der Klimawande­l führt auch zu mehr Waldbrände­n an der amerikanis­chen Westküste, schreiben andere Forscher ebenfalls im Fachmagazi­n „PNAS“. Zwischen 1984 und 2015 seien wegen des durch Menschen verursacht­en Klimawande­ls 42 000 Quadratkil­ometer Wald zusätzlich abgebrannt. Das entspricht fast der Fläche von Niedersach­sen.

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FOTO: DPA Überflutet­e Straßen im New Yorker Stadtteil Queens: brachte den USA 2012 Zerstörung und Chaos. Hurrikan „Sandy“

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