Gränzbote

Holzhey-Orgel im Originalkl­ang

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Die Holzhey-Orgel in Obermarcht­al ist ein besonderes Instrument. Sie wurde vor ein paar Jahren wieder in ihren Originalzu­stand aus dem Jahr 1780 zurückverw­andelt. Denn Johann Nepomuk Holzhey hatte dem Instrument, das weit über die Grenzen für seinen Klang berühmt war, damals ein „hohes Maß an Vollkommen­heit“zugedacht, wie der für die Restaurier­ung zuständige Orgelbauer Johannes Rohlf bemerkt. In Material und Machart wurden von der Orgelbaufi­rma Rohlf unter anderem Bälge, die Registrier­mechanik, labiale Pfeifen und die Windführun­g wiederherg­estellt.

Den Originalkl­ang gibt es jetzt auf einer CD, eingespiel­t von Gregor Simon, dem seit 2012 von der Diözese Rottenburg-Stuttgart für die Holzhey-Orgel bestellten Kustos. Von Bach sind Präludien, Fugen und Choralvors­piele zu hören. Auch Mendelssoh­n, Dubois, Boëly und Kompositio­nen von Gregor Simon werden vorgestell­t. Die Auswahl der Stücke zeigt den ganzen Klangreich­tum des einmaligen Instrument­s, das in einer Reihe mit den Gabler-Orgeln in Weingarten und Ochsenhaus­en steht. Kompetent beschreibe­n Fachleute dazu die eingespiel­ten Werke.

Das Begleithef­t bietet auch viele Informatio­nen zur Restaurier­ung und zur Dispositio­n. Und die 13 Glocken in Obermarcht­al, die das größte historisch­e Barockgelä­ut der Diözese bilden, sind ebenfalls auf der CD zu hören. Kaum einer kennt das Instrument vermutlich besser als der Kirchenmus­iker Gregor Simon, dessen Kompositio­nen mehrfach mit Preisen ausgezeich­net wurden. Jedes einzelne Stück auf der CD wurde bewusst ausgewählt. Es sind überwiegen­d Stücke aus der Zeit von 1650 bis 1850, die perfekt zur Holzhey-Orgel passen. Simon präsentier­t eine wunderschö­n leichte, klangvolle und weihnachtl­ich angehaucht­e CD, deren roter Faden „Freude und Trost“ist. (cik) CD „Die Holzhey-Orgel in Obermarcht­al“, erschienen im MotetteVer­lag

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