Martin Leonhard kritisiert den BUND
TUTTLINGEN (sz) - Martin Leonhard, Mitglied im Verein für Landschaftspflege und Artenschutz Baden-Württemberg (VLABW), Sektionssprecher des CDU-Wirtschaftsrats sowie Vorsitzender der Interessengemeinschaft Ortenbergkapelle, die gegen Windkrafträder in Deilingen ist, hat in der Diskussion zwischen dem VLABW und dem BUND eine Stellungnahme an die Redaktion geschickt.
So habe im August 2015 einer der BUND-Gründer, Enoch zu Guttenberg, dem BUND vorgeworfen, eng mit der Windkraft-Lobby verquickt zu sein und Naturschutzinteressen nicht mehr glaubwürdig vertreten zu können. „Der Freiherr sprach von 20 Personen, die er benennen könne“, schreibt Leonhard. Im Dezember 2015 habe der BUND zu Guttenberg verklagt: „Zum Prozess kam es jedoch nicht, da der BUND im April 2016 einer direkten Empfehlung des Landgerichts Hamburg nachkam und die Klage zurückzog.“Zu Guttenberg sei 2012 aus dem BUND ausgetreten und heute Ehrenpräsident des Vereins für Landschaftspflege und Artenschutz Bayern (VLAB): „Diesen Sachverhalt hat Hartmut Wanderer, Vorsitzender des VLABW, zitiert.“
Leonhard verweist auf weitere ehemalige Mitglieder des BUND, die sich inzwischen von dem Verein distanziert hätten: Harry Neumann, bis Dezember 2014 BUND-Landeschef in Rheinland-Pfalz, habe die Organisation verlassen, da beim BUND mittlerweile allzu oft die Windlobby das Sagen habe. Und weiter: „Hubert Weinzierl, vorvorletzter Präsident des BUND, hat in einem Buchbeitrag den Ökologisten zum exzessiven Ausbau der Windkraft ins Stammbuch geschrieben: ,Liebe Naturschützer, bedenkt … diese Verantwortung gegenüber den Menschen, bevor Ihr Ja sagt’“. Das sei in etwa das Gegenteil, was die BUND-Mitglieder Jürgen Mentzel und Berthold Laufer, mit ihrem „Und zwar jetzt!“zum Windkraftausbau fordern würden. 2015 sei Weinzierl zum VLABEhrenpräsident ernannt worden.
2010 habe der BUND laut Leonhard den Offshore-Windpark „Nordergründe“vor Gericht stoppen wollen. „Man wird sich überraschend schnell einig. Der BUND zieht die Klage zurück, zum Preis von rund 800 000 Euro – für die dem BUND nahe stehende Stiftung Naturlandschaft. Einer der Vogelschützer vor Ort spricht von ,einem gängigen Geschäftsmodell beim Naturschutz: Klageverzicht gegen Bares“‘, schreibt er. Sein Fazit: „Da mag sich nun jeder selbst seinen Reim machen, wie unabhängig der BUND von der Windenergielobby ist.“