„Die Spenden sind der größte Erfolg“
Christina Schreiber hat „Women for Women“in fünf Jahren zum Selbstläufer gemacht
TUTTLINGEN - Women for Women heißt der Tuttlinger Verein, der versucht, Frauen in Kenia ein besseres Leben zu verschaffen. Christina Schreiber hatte vor fünf Jahren die Idee, Witwen, die dort leben, eine Kuh zu kaufen, damit sie ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten können. Fünf Jahre läuft das Projekt fast von selbst – aber da tun sich schon wieder neue Aufgaben auf. Redaktuerin Dorothea Hecht hat bei Christina Schreiber nachgefragt.
Frau Schreiber, der aktuelle Stand des Kuh-Tickers auf Ihrer Website beträgt 297. Eine gute Zahl?
Auf jeden Fall. Die Zahl ist gerade wieder um zehn hochgegangen, ich denke, das hat das Benefizkonzert von Los Talismanes bewirkt. So etwas merkt man immer schnell: Nach so einer Aktion kommen immer noch ein paar Kühe dazu – zusätzlich zu den Spenden, das ist schon toll.
Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit dem Kuh-Verkauf?
Sehr, das sind ja im Jahr 50 Kühe, die wir verkaufen. Jetzt geht es uns aber mehr darum, Fördermitglieder zu kriegen, die regelmäßig etwas spenden. Inzwischen haben wir sieben Angestellte, die wir in Kenia be- schäftigen, um alles in Gang zu halten, das sind um die 12 000 Euro im Jahr, die wir dafür aufbringen müssen – und die haben wir noch nicht zusammen.
Wie sollen die zusammenkommen?
Zum einen über Fördermitglieder, zum anderen versuchen wir jetzt, über einen staatlichen Fonds Fördergelder zu bekommen. Und wir sind dabei, uns auch bei betterplace.org, einer Online-Spendenplattform, zu registrieren.
Wie behalten Sie den Überblick, ob in Kenia auch alles so läuft, wie Sie es wollen?
Unser wichtigster Mitarbeiter dort ist ein Pastor, der sich mit seiner Frau um die Abläufe kümmert – der Chef sozusagen. Es vergeht keine Woche, dass wir nicht mailen. Ich habe wirklich vollstes Vertrauen zu ihm.
Das Projekt ist fünf Jahre alt, was war für Sie der größte Erfolg?
Dass soviele Spenden kommen, das ist es eigentlich. Sogar Konzerte werden für uns gegeben, es läuft fast wie von selbst.
Hätten Sie denn gedacht, dass es so problemlos läuft?
Anfangs bestimmt nicht, aber ich bin ja gläubig und denke manchmal, das ist auch gottgegeben, da kommt Unterstützung von einer anderen Ebene.