Möhringer Ortschaftsrat ist pro Windkraft
Gremium stimmt Verkauf des letzten Bauplatzes im Gebiet „Auf Burg“zu
TUTTLINGEN-MÖHRINGEN - Einen Sachstandsbericht über die Konzentrationszonen für Windkraftenergieanlagen hat es vom Leiter des städtischen Umweltamtes Michael Hensch für die Möhringer Ortschaftsräte in ihrer Sitzung am Dienstag gegeben. Dieser sieht für Möhringen noch als mögliche Fläche den Hattinger Berg vor, wobei die Konzentrationszone in diesem Bereich aus Gründen der Bahnsicherheit gegenüber vorangegangenen Planungen geringfügig verkleinert wurde.
Noch im vergangenen Herbst habe die städtische Forstverwaltung eine Unterschutzstellung des gesamten Waldgebietes Hattinger Berg empfohlen. Eine daraufhin durchgeführte gesamtökologische Betrachtung aller Tuttlinger Freiflächen und Wälder habe aber die besonders hervorgehobene ökologische Stellung des Hattinger Berges nicht bestätigen können. Kein durchschlagendes Argument seien die Milane, die immer wieder genannt werden, um die Windkraft zu verhindern. Natürlich müsse man genau hinsehen und dies beurteilen. Deshalb sei auch ein Teil der zunächst gedachten Fläche herausgenommen worden.
Die Möhringer Ortschaftsräte sprachen sich für Windenergie aus, die allemal besser als Atomstrom sei. Vorrangigstes Ziel müsse es sein, aus dem Atomstrom aussteigen zu können. Sinnvoll sei es natürlich, so Gemeinderat Bodo Kreidler, der im Ortschaftsrat ohne Stimmrecht teilnimmt, Energie zu vermeiden. Er lobte ausdrücklich die sachliche Diskussion im Möhringer Rat. Die Räte nahmen zustimmend von dem Bericht Kenntnis.
Einem Antrag von Ortschaftsrat Günther Dreher, der gemeinsam mit den Räten Günther Hartmann und Joachim Bloch gestellt wurde, dass die Bachelor-Arbeit über die Entwicklung Möhringens öffentlich und nicht in einer nichtöffentlichen Sitzung vorgestellt werden soll, stimmte der Rat zu, wenn denn die Autorin dazu bereit sei.
Ärger um Lkw auf K 5944
Ebenfalls haben die Räte dem Verkauf des letzten Bauplatzes im Gebiet „Auf Burg“an einen ehemaligen Möhringer Bürger zum Preis von 140 Euro pro Quadratmeter zugestimmt, der eigentlich für Ärzte, die sich dort niederlassen wollten, reserviert gewesen sei. Sollten sich Ärzte niederlassen wollen, solle ihnen dafür eine Wohnung angeboten werden.
Moniert wurde seitens eines Bürgers in der Bürgerfrageviertelstunde, dass es immer noch recht häufig vorkomme, dass Lkw die Kreisstraße 5944 von Eßlingen nach Möhringen befahren würden. Dem könne nur durch eine Anzeige begegnet werden, so Möhringens Ortsvorsteher Herwig Klingenstein, genauso wie, wenn Tempo 30 nicht eingehalten werde. Eine andere Möglichkeit einzugreifen, habe man nicht.
Auf die Frage, warum die Weiden entlang des Krähenbachs innerorts nur einseitig geschnitten werden, meinte Michael Hensch, dass man dies absichtlich so mache, damit nicht der gesamte Lebensraum verloren gehe. Er werde aber diese Frage an die zuständige Fachabteilung weitergeben.
Der Jugendraum sei zwischenzeitlich von den Möhringer Jugendlichen in Besitz genommen worden, wie Ortsvorsteher Herwig Klingenstein bekanntgab.