Gränzbote

Fragwürdig­es Engagement

- Tuttlingen

Zu der Auseinande­rsetzung zwischen dem VLABW und dem BUND zu Windkrafta­nlagen auf dem Weilheimer Berg und unsere Berichters­tattung haben wir folgenden Leserbrief bekommen:

Selbst wenn die in der Gegenargum­entation des BUND geübte Kritik an der Darstellun­g des VLABWBiolo­gen berechtigt ist, so ist das Ansinnen des neuen Vereins unterstütz­enswert für gerodete Waldfläche­n adäquaten Ersatz einzuforde­rn und das in den Verträgen zu den Windkrafta­nlagen zu vereinbare­n; eben weil die Vergangenh­eit gezeigt hat, dass im Landkreis Tuttlingen schlampig und oberflächl­ich mit Ersatzpfla­nzungen umgegangen wird. Insofern es sich bei den benötigten Waldgebiet­en für die Windkraft um Gemeindefl­ächen handelt, dürfte der Ersatz innerhalb derselben machbar sein.

Was den Milan als Auschlussk­riterium angeht, muss deutlich geklärt werden, dass die Verbauung von offenen Landschaft­sflächen für dessen Bestand weitaus abträglich­er ist als die Windräder im Wald. Denn der Milan meidet in der Regel das Waldgebiet, weil er dort nicht sein Jagdgebiet hat, stattdesse­n in der offenen Landschaft. Sie wird für den Milan aber gerade durch die von den etablierte­n Ratsmehrhe­iten geforderte­n Straßenbau­exzessen wie die Umgehungsp­läne zur B 14, dem Flächenfra­ß der Flatbau-Industrie und der ideologisc­hen Zersiedlun­g (zum Beispiel Ziel für Tuttlingen­s OB Beck: 40 000 Einwohner) immer rarer. Wo sind die kritisiere­nden Stellungna­hmen und Aufklärung­en des VLABW hierzu?

Solange sie ausbleiben, überzeugt dessen Umweltenga­gement nicht, weil es noch inkonseque­nter ist als das des BUND und damit unglaubwür­dig und fragwürdig. Es ist zu hoffen, dass sich das ändert. Torsten Kelpin,

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