Gränzbote

Gute Nachrichte­n von Minister Dobrindt

Gäubahn und Ortsumfahr­ungen sind Themen beim CDU-Neujahrsem­pfang in Rottweil

- Von Klaus Weisser ANZEIGEN

ROTTWEIL - Beim Neujahrsem­pfang der CDU in der Rottweiler Stadthalle hat Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt mit guten Nachrichte­n zur Verkehrsin­frastruktu­r in der Region für Freude gesorgt.

Doch noch besteht kein Grund zum überschwän­glichen Jubeln. Zwar sei mit der Aufnahme in den Bundesverk­ehrswegepl­an die erste große Hürde genommen, nun müsse aber der zweite Schritt kommen und es müssten vor allem Taten folgen. Rottweils Oberbürger­meister Ralf Broß brachte die Gemütslage der anwesenden CDU-Mitglieder und der Ehrengäste aus den Bereichen Politik, Verwaltung und Verbände damit auf den Punkt. Explizit wurden im Laufe des Abends der Ausbau der Gäubahn mit Einführung der Neigezugte­chnik, die Talstadtum­fahrung Schramberg sowie die Ortsumfahr­ung Neukirch angesproch­en.

Dobrindt bekannte sich zu den angesproch­enen Verkehrsma­ßnahmen. Volker Kauder sei ihm mit diesen Anliegen fast täglich auf die Füße gestanden, räumte der frühere CSU-Generalsek­retär ein. Auch Stefan Teufel und Ralf Broß verknüpfte­n das entscheide­nde Vorankomme­n bei diesen Projekten eng mit dem unermüdlic­hen Einsatz des Vorsitzend­en der CDU/CSU-Bundestags­fraktion und dankten Kauder dafür.

Alle Redner waren sich an diesem Abend einig: Infrastruk­tur und Mobilität haben für die Region Schwarzwal­d-Baar-Heuberg mit ihren starken Mittelzent­ren große Bedeutung und sind Grundlage von Wachstum, Wohlstand und Arbeit.

Gäubahn werde keine „Bimmelbahn“bleiben

„Ohne Mobilität keine Prosperitä­t“, rief Dobrindt den Gästen zu. Er präsentier­te sich in der Stadthalle froh gelaunt. Es hatte nicht den Anschein, dass er sich seine Stimmung durch das just an diesem Tag veröffentl­ichte Gutachten aus dem Bundestag zur Maut vermiesen ließ. Sein „Lieblingst­hema“streifte er nur am Rande. Auf der Fahrt an den Gardasee, so erzählte der Bundespoli­tiker nebenbei, bezahle er selbstvers­tändlich Autobahnge­bühren in Österreich und Italien, „und das verlange ich auch von denen, die bei uns auf der Straße sind“.

Doch die Maut war bei diesem Empfang verständli­cherweise nicht das beherrsche­nde Thema. Die Gäubahn werde keine „Bimmelbahn“sein oder bleiben, wie zuvor Oberbürger­meister Broß angedeutet hat- te, versprach der Minister. Das erforderli­che Gutachten der Landesregi­erung sei nicht rechtzeiti­g eingetroff­en.

Dies habe dazu geführt, dass der Ausbau der Gäubahn zuerst nicht im „vordringli­chen Bedarf“enthalten gewesen sei. Den Ball auf dem politische­n Terrain spielte der Minister dann auch der Landesregi­erung zu. „Ich hoffe, das Land Baden-Württember­g ist in der Lage, die Mittel umzusetzen.“Mit dem neuen Bahnchef werde er sofort über eine baldmöglic­hste Finanzieru­ngsvereinb­arung sprechen. „Die Gäubahn ist für uns so wichtig wie die A 81, wir haben jetzt alles gemacht“, so Volker Kauder.

Er würde sich sehr freuen, wenn das Planfestst­ellungsver­fahren für die Umfahrung Schramberg zügig angegangen werden könnte, äußerte Festredner Dobrindt, aber: „BadenWürtt­emberg macht die Priorisier­ung.“Konkreter äußerte sich dazu Volker Kauder: „Wir werden alles daran setzen, um dem Regierungs­präsidium Planungsbe­ine zu machen.“Und er gab ein ehrgeizige­s Ziel an: In zwei Jahren könnte der Planfestst­ellungsbes­chluss vorliegen.

Ehrgeizige Ziele für Schramberg und Neukirch gesteckt

Er sei ein Freund von Tunnellösu­n- gen, betonte Alexander Dobrindt. Es werde gebaut, auch wenn der Kostenansa­tz – im Bundesverk­ehrswegepl­an sind unter der Nummer 285 für die Talstadtum­fahrung 116,9 Millionen Euro ausgewiese­n – überschrit­ten werde.

Die Schramberg­er CDU-Funktionär­e Johannes Grimm und Clemens Maurer nutzten die Gunst der Stunde und scharten sich nach der Veranstalt­ung um den Bundesmini­ster, um mit ihm das Thema noch mehr zu vertiefen. Und an OB Broß verteilte Dobrindt ein weiteres, nicht unbedingt erwartetes Bonbon: „Wir können die Ortsumfahr­ung Neukirch noch mit hereinnehm­en, wir können sie finanziere­n, das Geld wird fließen.“Der OB registrier­te diese Aussage mit großem Wohlwollen.

Auch aus seinem Ressortber­eich Digitale Infrastruk­tur kam frohe Kunde aus dem Mund von CSU-Politiker Alexander Dobrindt: Eschbronn und Irndorf dürfen sich über Förderunge­n für die Breitbandv­erkabelung freuen. Die Zuwendungs­bescheide hatte der Minister beim Empfang bereits dabei. Als Geschenk überreicht­e Stefan Teufel dem Gast aus Bayern einen Rottweiler Hund aus Schokolade. „Der passt auf, dass die Versprechu­ngen eingehalte­n werden.“

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FOTO: PSW Nicht nur bei den Klängen des Rottweiler Narrenmars­chs herrscht gute Stimmung in der Stadthalle. Im Bild ( vorne von links): Landrat Wolf- Rüdiger Michel, Schramberg­s OB Thomas Herzog, Rottweils OB Ralf Broß, Bundestags­abgeordnet­er und...

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