Pflegebedürftige: Zahl steigt um sieben Prozent
TUTTLINGEN - Die Zahl der Pflegebedürftigen ist im Landkreis Tuttlingen zwischen 2013 und 2015 um 259 Personen von 3642 auf 3901 angestiegen. Das entspricht einer Zunahme um sieben Prozent, teilt die AOK mit. Grundlage sind Erhebungen des statistischen Landesamtes, die zum Stichtag 15. Dezember 2015 erhoben wurden und der AOK jetzt vorliegen.
„Die Zahl der Pflegebedürftigen wird weiter zunehmen“, sagt Klaus Herrmann, Geschäftsführer der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg. „Was dabei von den Familien geleistet wird, ist enorm.“Im Landkreis werden rund drei Viertel (73 Prozent) der Pflegebedürftigen zuhause gepflegt, was ohne Familienangehörige nicht möglich wäre. Über die Hälfte der Pflegebedürftigen werden sogar ausschließlich von Angehörigen oder weiteren nahestehenden Personen gepflegt. Lediglich rund ein Viertel (27 Prozent) wird in Pflegeeinrichtungen betreut. Herrmann: „Das Thema Pflege wird in unserem Alltag immer wichtiger. Bereits jetzt hat fast jeder Dritte in Baden-Württemberg eigene Pflegeerfahrung.“Dies ist das Ergebnis einer ForsaUmfrage im Auftrag der AOK. Demnach sind elf Prozent der BadenWürttemberger aktuell in die Pflege eines nahestehenden Menschen eingebunden. Weitere 21 Prozent haben früher schon einmal gepflegt.
Angebote oft nicht bekannt
Dieser Einsatz wird mit einer Reihe von Leistungen wie etwa Verhinderungspflege, Kurzzeitpflege oder Kuren für pflegende Angehörige unterstützt. „Wir stellen in unseren Beratungen fest, dass pflegeunterstützende Angebote oft gar nicht bekannt sind. Es lohnt sich also in jedem Fall, sich ausführlich informieren zu lassen“, rät der AOK-Chef.
Die AOK Schwarzwald-BaarHeuberg betreut in den Landkreisen Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar derzeit 12 030 Versicherte, die Leistungen aus der Pflegeversicherung erhalten. Insgesamt betrugen die Ausgaben der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg 2015 für Leistungen der Pflegeversicherung fast 100 Millionen Euro.