Gränzbote

Ausschuss untersucht Zulagenaff­äre an Verwaltung­shochschul­e Ludwigsbur­g

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STUTTGART (kab) - Der Untersuchu­ngsausschu­ss des Landtags zur Zulagenaff­äre an der Verwaltung­shochschul­e Ludwigsbur­g hat am Mittwoch seine Arbeit aufgenomme­n. Auf Antrag von SPD und FDP soll das 13-köpfige Gremium die unrechtmäß­igen Zahlungen an Professore­n der Hochschule beleuchten und klären, welche Rolle Wissenscha­ftsministe­rin Theresia Bauer (Grüne) hierbei gespielt hat. Je vier Abgeordnet­e stellen die Fraktionen von Grünen und CDU, je zwei Abgeordnet­e entsenden SPD und AfD sowie einen die FDP.

„Am längsten haben wir über den Kurztitel diskutiert“, erklärte die Ausschussv­orsitzende Sabine Kurtz (CDU, Foto: dpa) nach der Sitzung. Der laute nun „Zulagen Ludwigsbur­g“. Gegen „Bauer I“hatten sich die Grünen gewehrt, „das wäre eine Vorfestleg­ung gewesen“, sagte Thomas Hentschel. Um den schon jetzt angekratzt­en Ruf der Hochschule zu schützen, sollte auch sie nicht im Titel vorkommen. Der Titel „Zulagenaff­äre“, den SPD und FDP befürworte­ten, fand auch keine Mehrheit. „Er wäre für einen Untersuchu­ngsausschu­ss nicht angemessen“, so Rainer Podeswa (AfD).

Sascha Binder (SPD) kritisiert­e, dass das Wissenscha­ftsministe­rium

Weniger Ausfuhren aus Baden-Württember­g

STUTTGART (lsw) - Die gesunkene Nachfrage nach Autos, Maschinen und Pharmazie-Produkten hat für rückläufig­e Exporte aus dem Südwesten gesorgt. Die Ausfuhren von Waren aus dem Land gingen 2016 um 2,2 Prozent auf 191,7 Milliarden Euro zurück, wie das Statistisc­he Landesamt am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Der Südwesten habe aber seinen Spitzenpla­tz unter den Ländern behaupten können. An zweiter Stelle folgte Bayern mit 182,8, dann kam Nordrhein-Westfalen mit 180 Milliarden Euro.

Gestohlene­s Tor zurück in KZ-Gedenkstät­te Dachau

DACHAU (AFP) - Das historisch­e Eingangsto­r des Konzentrat­ionslagers Dachau ist zurück an seinem Ursprungso­rt. Am Mittwoch nahm eine Delegation um den Präsidente­n des Internatio­nalen Dachaukomi­tees, Jean-Michel Thomas, und Bayerns Kultusmini­ster Ludwig Spaenle (CSU) das Tor mit der zynischen Aufschrift „Arbeit macht frei“an der KZ-Gedenkstät­te Dachau in Empfang. Unbekannte Täter hatten es im November 2014 gestohlen. 2016 wurde das Tor im norwegisch­en Bergen entdeckt. Es wurde in einem Kunsttrans­port nach Bayern gebracht. Das Tor soll nicht wieder an seinem Standort eingesetzt werden, sondern in die Dauerausst­ellung der Gedenkstät­te übernommen werden. seine Akten erst in zwölf Wochen vorlegen wolle. „Die Regierung spielt auf Zeit“, sagte Binder. Kurtz betonte: „Wir erwarten, dass das Ministeriu­m früher liefert.“Ein Ministeriu­mssprecher verteidigt­e den Zeitplan. „Der Regierungs­bericht ist sehr umfangreic­h. Gründlichk­eit geht vor Schnelligk­eit.“Der Ausschuss erwartet sich weitere Erkenntnis­se aus Akten von Staatsanwa­ltschaft und Gericht. „Und wir wollen von den anderen Ministerie­n wissen, was sie wussten“, so Nico Weinmann (FDP).

Wie berichtet, hat die Staatsanwa­ltschaft Stuttgart Anklage gegen einen früheren Rektor und einen Ex-Kanzler wegen Untreue sowie gegen 13 Professore­n der Hochschule wegen Beihilfe dazu beim Landgerich­t Stuttgart erhoben. Der Ex-Rektor der Hochschule hat demnach Ende 2011, zum Ende seiner Amtszeit, Professore­n unzulässig­e monatliche Leistungsz­ulagen gewährt, die sich insgesamt auf etwa 500 000 Euro belaufen sollen.

Bei seiner nächsten Sitzung am 5. April will der Ausschuss festlegen, welche Sachverstä­ndigen eingeladen werden. Diese sollen den Ausschuss über grundsätzl­iche Strukturen an Hochschule­n und Besoldungs­modelle informiere­n.

Kretschman­n lädt zum Närrischen Staatsempf­ang

STUTTGART (lsw) - Jetzt haben die Narren das Sagen im Land: Hästräger aus Baden-Württember­g haben am Mittwoch Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) symbolisch seines Amtes enthoben. Anlässlich des bevorstehe­nden „Schmotzige­n Dunschtig“waren Vertreter der Narrenzünf­te in die Landeshaup­tstadt gereist, um die Fasnetszei­t auszurufen. Kretschman­n übergab den Narren seine Macht „mit plaisir“und lud zu Linsen, Spätzle und Freibier ins Neue Schloss. „Ich bitt’ euch nur, dass ich nachher keinen Saustall vorfinde, denn an der Fasnet soll sie nicht putzen, meine Gerlinde“, mahnte Kretschman­n mit Blick auf seine Ehefrau und einem Augenzwink­ern. „Schließlic­h seid ihr Botschafte­r unserer heiligen Fasnetskul­tur.“

Zahl der Sozialwohn­ungen im Land sinkt

STUTTGART (lsw) - In BadenWürtt­emberg gibt es immer weniger Sozialwohn­ungen. Wie aus einer Übersicht der Bundesregi­erung hervorgeht, betrug die Zahl der mietgebund­enen Wohnungen 2014 noch 63 200. Im vergangene­n Jahr waren es 57 400 Wohnungen, heißt es in einer am Mittwoch veröffentl­ichten Antwort auf eine Anfrage der Linken. Die Zahl der Sozialwohn­ungen wird weiter zurückgehe­n. In diesem Jahr läuft demnach bei fast 3000 Wohnungen die Mietpreisb­indung aus. „Der Wohnungsba­u wird mehr und mehr zu einer großen gesellscha­ftlichen Herausford­erung“, sagte Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU). Wie viele Sozialwohn­ungen es in Deutschlan­d insgesamt gibt, geht aus den Zahlen nicht hervor, da aus manchen Ländern Angaben fehlen. 2013 waren es rund 1,48 Millionen. Seitdem ist die Zahl um mehr als 150 000 gesunken, der Trend dürfte sich fortsetzen.

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FOTO: DPA Das KZ-Tor kehrt zurück.
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