Gränzbote

Gute Leistungen werden nicht belohnt

Sehbehinde­rter Langläufer Nico Messinger verpasst mit Spaichinge­r Begleitläu­fer Christian Winker eine Medaille

- Von Matthias Jansen

SPAICHINGE­N - Die Bilanz der deutschen Mannschaft bei der nordischen Paraski-Weltmeiste­rschaft in Finsterau ist vorzeigbar. Insgesamt 14 Medaillen haben die Langläufer und Biathleten mit Behinderun­g im bayerische­n Wald geholt. Neben den drei Weltmeiste­rtiteln gab es noch sechs silberne und fünf bronzene Medaillen.

Der sehbehinde­rte Freiburger Nico Messinger blieb zusammen mit seinem Spaichinge­r Begleitläu­fer Christian Winker bei den Wettbewerb­en ohne Edelmetall. Das beste Ergebnis war der vierte Platz in der Mixed-Staffel mit der blinden Münchnerin Clara Klug (mit Begleitläu­fer Martin Härtl vom SK Nesselwang), dem Steher Steffen Lehmker (SV Kirchzarte­n) und der Sitzskiath­letin Andrea Eskau (USC Magdeburg). „Das ist echt schade. Wenn alles gepasst hätte, wäre eine Medaille möglich gewesen“, meinte Winker. Mit nur 37 Sekunden Rückstand war die deutsche Mannschaft hinter Weißrussla­nd ins Ziel gekommen. Es gewann die Ukraine vor Schweden.

Obwohl es in den Einzelrenn­en für Messinger in der starken und ausgeglich­enen Klasse der sehbehinde­rten Männer nur zu den Plätzen neun (Biathlon-Sprint) und zehn (Langlauf-Sprint) reichte, habe er sich aus Sicht seines Begleiters für die Paralympic­s im südkoreani­schen Pyeongchan­g 2018 empfehlen können. „Er ist ein aussichtsr­eicher Kandidat. Wer mit der Staffel Vierter wird, sollte auch bei den Paralympic­s eine Chance haben, um die Medaillen kämpfen zu können“, sagte Winker, der Messinger lobte. „Seine Leistungen waren gut. Leider hat der letzte Kick gefehlt.“Im Biathlon lag eine Medaille bei nur einer Minute Rückstand im Bereich des Möglichen.

Auf die paralympis­chen Spiele im nächsten Jahr wird Messinger von Winker noch vorbereite­t. An den Spielen nimmt der Freiburger Student dann aber nicht teil. Winker möchte sich nach dem vergangene­n Jahr mit einigen Verletzung­en wieder mehr auf seine Rennen konzentrie­ren und „nicht an so langen Events teilnehmen“. Schließlic­h verlange sein Studium der Umweltnatu­rwissensch­aften wieder mehr Präsenz.

Die nächsten Rennen, die Winker laufen wird, sind der Engardiner Skimaratho­n am Sonntag, 12. März, und die Deutschen Seniorenme­isterschaf­ten im Langlauf in Notschrei am Samstag, 25. März. „Das hat Spaß gemacht.“Christian Winker aus Spaichinge­n war nach der Behinderte­n-WM in Finsterau zufrieden. Besonders freute er sich über die mediale Aufmerksam­keit im bayerische­n Wald. ARD oder ZDF berichtete­n von jedem Rennen. „Sehr gut“, meinte der 20-Jährige. „Die Athleten haben eine Würdigung ihrer Leistungen verdient.“ Kreisklass­e B2 Herren TTC Spaichinge­n IV – TSV Nusplingen IV 2:9. Der TTC Spaichinge­n IV hat sein Heimspiel gegen den TSV Nusplingen IV erwartungs­gemäß mit 2:9 verloren. Die Gastgeber wehrten sich nach Kräften, jedoch verhindert­en vier verlorene Fünfsatzdu­elle ein besseres Ergebnis. Spaichinge­n IV bleibt mit 0:28 Punkten abgeschlag­ener Tabellenle­tzter. - Die Ergebnisse: Brumhardt/Laudenschl­äger – Ritter/Kienitz 1:3, Blessing/Schmülling – Bladowski/Maletz 1:3, Detambel/Rönnefarth – Mattulat/Gaa 2:3 (5:11 im fünften Satz), Harald Blessing – Hubert Ritter 3:2 (16:14 im fünften Satz), Waldemar Brumhardt – Andreas Bladowski 0:3, Waldemar Laudenschl­äger – Oliver Mattulat 0:3, Mark Schmülling – Michael Maletz 0:3, Willi Detambel – Walter Gaa 3:0, Jan Rönnefarth – Matthias Kienitz 2:3 (8:11 im fünften Satz), Blessing – Bladowski 2:3 (2:11 im fünften Satz), Brumhardt – Ritter 2:3 (9:11 im fünften Satz).

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FOTO: PRIVAT Christian Winker aus Spaichinge­n (rechts) unterstütz­te bei der Behinderte­n-WM in Finsterau den sehbehinde­rten Nico Messinger.

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