Sein Name ist Dagobert, Dagobert Trump
Tierisch bunter Zunftabend in Emmingen geht ohne Aufwärmphase in die Vollen
EMMINGEN-LIPTINGEN – Einen „tierisch bunten“Zunftabend hat die Emminger Buchenberger Zunft ihren Besuchern am Samstagabend in der dicht gefüllten Witthohhalle geboten. Vier Stunden lang wurde auf der Bühne getanzt, geblödelt und wurden die Geschehnisse in der Gemeinde durch den Kakao gezogen. Und natürlich gab es den ein oder anderen Seitenhieb in Richtung der Nachbarn in Liptingen.
Das Motto des Abends hatten nicht nur die Darsteller auf der Bühne ernst genommen. Die ganze Halle war voller Tiere – es gab Federvieh, Fellträger, Insekten und Reptilien. Selbst ein – relativ geruchsneutrales – Stinktier war vor Ort. Und die Buchenberger, die nicht in anderer Funktion gefragt waren, steckten in Kuhkostümen. Das Publikum brauchte keine Aufwärmphase, ließ sich vom ersten Lied an vom Duo „Berlin2Night“, das die Pausen im Programm füllte, zum Schunkeln, Singen und Tanzen animieren.
Das erste Highlight setzte die Zunft-Garde – die im Verlauf des Abends noch einige mehr folgen ließ. Die Zugabe wurde jedes Mal heftig eingefordert und jedes Mal auch geliefert.
In der Dönerbude wurden von Andreas Albrecht – zu Beginn durch Verdauungsprobleme geplagt – und Neshat Gashi mehr oder weniger peinliche Geschichten durchgekaut, die sich in und um Emmingen ereignet hatten. Das alles, wie in einer echten Dönerbude zu erwarten, in leicht türkisch eingefärbtem Deutsch.
Nachdenkliche Töne
Trump war auch vor Ort – Dagobert, nicht Donald. Werner Diener, der unter der charakteristischen Perücke steckte, brachte bei aller Komik durchaus nachdenkliche Töne an: „Wir Deutschen sind bei weitem nicht so blöd, wie die Amerikaner. Aber wir sind auf dem besten Weg dahin.“
Als echter Knaller erwies sich die Idee der Zunft, mit der Videokamera in der Hand Gesellschaftsstudien zu betreiben. Spontaninterviews im „Veranstaltungshaus Adler“zur Überlebenschance der dort verkehrenden Tiere – Hahn, Hase und Bär – waren zum Schreien. Nichts war gestellt, alles war echt und dabei voller Situationskomik. Das galt auch für die ebenfalls mit der Kamera begleitete Exkursion ins ach so exotische und gefährliche Liptingen.
Nicht ganz so grazil und elegant wie die Mädchen von der Zunftgarde kamen die Herren der Preußischen Kavallerie daher. Sie kamen nicht – wie eigentlich von der Kavallerie zu erwarten – auf stolzen Rössern, sondern auf störrischen Straußenvögeln daher. Für einen närrischen Formationstanz und einen wilden Ritt durch das Publikum reichte es aber allemal.
Nach knapp vier Stunden war das Programm absolviert. Und es ist davon auszugehen, dass bei der Buchenberger Zunft das Sammeln der Ideen für den nächsten Zunftball schon begonnen hat. Andreas Albrecht hatte es den Zuschauern „angedroht“: „Wir bringen nächstes Jahr auch etwas über Euch. Ihr müsst nur halt richtig Scheiße bauen.“