Akrobatik, Zaubertricks und Musik
Weilheimer Narrenkameradschaft bietet beim Bunten Abend ein vielseitiges Programm
RIETHEIM-WEILHEIM - Zur FasnetZeit wird der Ortsteil Weilheim gemäß dem närrischen Wappen-Tier zu Schneeganshausen. Die Ganspferchweiber öffnen die Gatter und lassen Narretei, Witz und Übermut freien Lauf. Seit 60 Jahren ist das nun so. Inzwischen tun auch die „NotenChaoten“das Ihre, um das närrische Hochgefühl zu verbreiten.
Was also lag näher, als den „Fasnet-Zirkus“zum 60. Jubiläum als Motto zu wählen? „Im Zirkus Schneegans – Manege frei! Zum 60. Jubiläum sind alle Narre mit dabei“, lautete der Titel. Beim Bunten Abend am Samstag in der Jahnhalle gab Präsident Achim Grüner also lauthals die Bühne frei für ein buntes Fasnet-Spektakel – vor vollbesetzter Halle.
Den Beginn machten die NotenChaoten und Ganspferchweiber, wobei ganz junge Weible in den gelbschwarzen Häsern steckten, die bei ihrem Tanz – alles andere als behäbig – über die Bühne fetzten. Die etwas in die Jahre gekommenen Stars des Zirkus Frohsinns (Markus Dreher, Inge Heizmann, Gerhild Riemer, Brigit Stiefel) versuchten „tapfer“, gegen Fernsehen, Internet sowie die virtuelle Welt anzukämpfen und die alte Zirkusherrlichkeit hochzuhalten.
Am Ende mussten sie aber feststellen: Oh, du lieber Augustin, alles ist hin! Zuvor jedoch hatten sie nicht nur sich selbst auf die Schippe genommen mit ihren nicht mehr ganz perfekten „Nummern“, sondern auch so manche Panne enthüllt.
Etwa wie die Besucher des katholischen Gottesdienstes in Rietheim einmal vor verschlossenen Kirchentüren standen: „Statt drinnen betete man im Stand – draußen an der Kirchenaußenwand.“Die ganz jungen Pink Ladies zeigten akrobatisches Können in luftiger Höhe am Vertikaltuch. Das Publikum staunte, applaudierte begeistert und wollte noch mehr von den Tänzerinnen sehen.
Auch die Dance-Fitness-Gruppe wurde nach ihrem tollen Tanzauftritt nochmals zurück auf die Bühne geklatscht. Eine etwas mysteriöse Dame, Kerstin Bronner, ging mithilfe ihrer Wahrsage-Kugel auf die Suche nach Artisten und entdeckte tatsächlich ein Talent, das die Teller-Jonglage auf Anhieb beherrschte. Dunkle Albträume setzten die Funky-Diamonds virtuos-tänzerisch in Szene. Auch von ihnen forderte das Publikum eine Zugabe. Herrlich albern ging’s anschließend bei der Nummer mit „Rolf “(Michael Hipp) zu. Kinder (Winfried und Christoph Müller) fragten „Rolf “allerlei – beispielsweise warum manche Raucher Beine hätten, andere nicht und machten daraus ein Lied. Michael Hipp und Winfried Müller setzten zur Freude des Publikums noch einen drauf mit dem Song vom Grillen – ohne vegane Option: „Hätt ich die Wahl zwischen Saufen und Chillen – tät ich grillen.“Hohe Nonsens-Kunst, gespeist aus anarchisch-närrischer Fantasie.
Am Ende heizten dann die Noten-Chaoten die Stimmung noch einmal so richtig an, um am Ende der Band Buggy ein fasnetselig, festfreudiges Publikum zu überlassen.