BVB beschwört die Vergangenheit
„Jahrhundertspiel“als Mutmacher vor Benfica-Rückspiel
DORTMUND (SID) Marco Reus lächelt gequält. Zu gerne würde der Pechvogel dieses Achtelfinale der Champions League für Borussia Dortmund höchstselbst drehen – doch vor dem kniffligen Rückspiel gegen Benfica Lissabon am Mittwochabend (20.45 Uhr/ZDF und Sky) blieb dem verletzten Star nur der Dreh einer Videobotschaft. „Ich muss den Jungs von der Tribüne aus die Daumen drücken. Ich glaube, dass wir nicht viel ändern müssen – wir müssen nur die Tore machen!“, betonte Reus. Das war eine gute Analyse: Beim ärgerlichen 0:1 im Hinspiel in Portugal vergab der BVB allerbeste Gelegenheiten, Pierre-Emerick Aubameyang verschoss einen Foulelfmeter kläglich.
Viel wird davon abhängen, ob die mitunter zum forschen Offensivfußball neigende Borussia die richtige Balance zwischen Risiko und Sicherheit findet. „Wir müssen ruhig bleiben und geduldig sein“, empfahl Neuzugang Marc Bartra, „es werden lange 90 Minuten.“Ähnlich sieht es Raphael Guerreiro. „Wir müssen überlegt aufbauen, keine unnötigen Ballverluste riskieren. Wir dürfen nicht die Nerven verlieren“, sagte der portugiesische Nationalspieler dem „Kicker“.
Vor dem Showdown um den Einzug in das Viertelfinale beschwört der BVB die Vergangenheit. Bereits beim bisher einzigen Aufeinandertreffen mit Benfica vor über 50 Jahren musste ein Ein-Tore-Rückstand (1:2) aufgeholt werden. Das 5:0 am 4. Dezember 1963 gegen das damalige Weltklasseteam aus Portugal gilt in Dortmund noch heute als „Jahrhundertspiel“. Deshalb fordert Dortmunds Torwart-Ikone Hans Tilkowski „Macht's wie wir!“. „Wenn sie in dieser Verfassung, mit diesem Elan und dieser Begeisterung zur Sache gehen, sage ich einen klaren Sieg voraus“, betonte der 81 Jahre alte ehemalige Nationaltorhüter.