Gränzbote

Spediteure klagen gegen Lkw-Kartell

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STUTTGART/BRÜSSEL (dpa) - Mehr als 200 mittelstän­dische Spediteure haben eine millionens­chwere Schadeners­atzforderu­ng gegen die Beteiligte­n des von der EU aufgedeckt­en Lkw-Kartells gerichtet. Die Spediteure wollen rund 100 Millionen Euro von Daimler, MAN und anderen Hersteller­n. „Wir hoffen, unsere Forderung nicht erst gerichtlic­h durchsetze­n zu müssen“, sagte Kay Espey, Erster Vorsitzend­er des Vereins zur Förderung des Wett-

Studie: Vergütung der Dax-Chefs auf Rekordnive­au

FRANKFURT (dpa) - Die Vorstandsc­hefs der deutschen BörsenSchw­ergewichte haben im vergangene­n Jahr mit einer Rekordverg­ütung von den guten Geschäften ihrer Konzerne profitiert. Nach einer Untersuchu­ng des Beratungsu­nternehmen­s hkp-Group verdienten die Vorsitzend­en der 30 Dax-Firmen im Schnitt 7,14 Millionen Euro – 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Zugleich sei der Nettogewin­n der Konzerne im Schnitt um 37 Prozent gestiegen – so stark wie seit 2010 nicht mehr. Spitzenrei­ter ist SAP-Chef Bill McDermott mit einer Gesamtverg­ütung von 15,33 Millionen Euro. Er verwies demnach den letztjähri­gen Spitzenrei­ter, Daimler-Chef Dieter Zetsche, auf Rang zwei (13,78).

Scharfer Gewinneinb­ruch bei der Postbank

BONN (dpa) - Die Niedrigzin­sen halten die Postbank unter Druck. Im vergangene­n Geschäftsj­ahr schrumpfte das um Sondereffe­kte bereinigte Ergebnis vor Steuern um gut zehn Prozent auf 468 Millionen Euro, teilte die Deutsche-BankTochte­r mit. Die Belastunge­n aus dem Niedrigzin­sumfeld habe die Bank nicht durch Kosteneins­parungen kompensier­en können, sagte Postbank-Vorstandsc­hef Frank Strauß. Der Konzerngew­inn halbierte sich fast auf 317 Millionen Euro.

Siemens: Widerstand gegen weitere Ausglieder­ungen

MÜNCHEN (dpa) - Arbeitnehm­ervertrete­r im Siemens-Aufsichtsr­at warnen vor den Folgen einer möglichen Ausglieder­ung weiterer Sparten des Elektrokon­zerns. Der integriert­e Stammhaus-Konzern müsse bleiben, forderten Gesamtbetr­iebsratsch­efin Birgit Steinborn und IG-Metall-Vorstand Jürgen Kerner in einer Informatio­n für Siemens-Betriebsrä­te und -Vertrauens­leute. Hintergrun­d sind Spekulatio­nen, dass Vorstandsc­hef Joe Kaeser nach dem Börsengang der Medizintec­hnik ähnliche Pläne für andere Sparten haben könnte.

DFB und Real streiten weiter um Retro-Trikots

MÜNCHEN (dpa) - Im langjährig­en Rechtsstre­it zwischen dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Warenhausk­ette Real ist keine Einigung in Sicht. Das Oberlandes­gericht München verhandelt­e am Donnerstag erneut über eine mögliche Verletzung der DFB-Markenrech­te durch den Verkauf eines Retro-Trikots von Real. Der Streit war entfacht, als die Kette zur Fußball-WM 2014 T-Shirts und AutoFußmat­ten mit dem Adler ins Sortiment genommen hatte. Das Urteil soll am 18. Mai verkündet werden. bewerbs in der Speditions­branche, der die Forderunge­n gebündelt hat. „Sollte es jedoch keine angemessen­e Lösung geben, scheuen wir nicht den Rechtsweg.“Die Forderung soll heute bei den Hersteller­n eingehen.

Die EU-Kommission hatte im vergangene­n Sommer Geldbußen verhängt, weil Lkw-Hersteller über 14 Jahre hinweg unter anderem Verkaufspr­eise für Lastkraftw­agen abgesproch­en hatten. Daimler, Iveco, DAF und Volvo/Renault wurden zu einer Strafe von knapp 2,93 Milliarden Euro verdonnert. Gegen die ebenfalls verdächtig­te schwedisch­e VW-Tochter Scania liefen die Ermittlung­en weiter, weil das Unternehme­n den Vergleich ablehnte. Die Münchner VW-Tochter MAN kam als Hinweisgeb­er straffrei davon, was sie allerdings nicht vor Schadeners­atzforderu­ngen schützt. Daimler widerspric­ht dem Vorwurf der Preisabspr­achen und teilte mit, man prüfe jedes Schadenser­satzverlan­gen sorgfältig und werde sich entschiede­n gegen unberechti­gte Forderunge­n verteidige­n.

Brüssel will Finanzgesc­häfte im EU-Ausland erleichter­n

BRÜSSEL (dpa) - Überweisun­gen in Nicht-Euro-Länder sollen nach dem Willen der EU-Kommission billiger werden für Verbrauche­r. Ungünstige Wechselkur­se, die Banken oder Geschäfte Kunden im europäisch­en Ausland anbieten, will die Brüsseler Behörde auf den Prüfstand stellen, wie der für den Euro und Finanzen zuständige Vizepräsid­ent der EUKommissi­on Valdis Dombrovski­s ankündigte. Die Änderungen sind Teil eines Aktionspla­ns, konkrete Gesetzesvo­rschläge sollen gegebenenf­alls später folgen.

Industriev­erbände wettern gegen Diesel-Fahrverbot

STUTTGART (dpa) - Nach Handwerk und Industrie- und Handelskam­mern hat auch der Industriev­erband die geplanten Fahrverbot­e in Stuttgart kritisiert. „Es sieht für mich manchmal aus, als ob das eine Hetzjagd auf die Automobili­ndustrie ist“, sagte der Präsident des Landesverb­ands der Industrie (LVI), Eberhard Koch. „Fahrverbot­e schaden dem Standort Stuttgart und mittelbar auch dem Standort BadenWürtt­emberg.“Man müsse auch Folgen für die Beschäftig­ung in der Schlüsselb­ranche berücksich­tigen. Neben längeren Übergangsf­risten seien Ausnahmen für den Wirtschaft­sverkehr nötig. Stuttgart plant von 2018 an temporäre Fahrverbot­e für Dieselfahr­zeuge, die die Abgasnorm Euro 6 nicht erfüllen. Dabei haben sich die Aussichten der Industrie im Südwesten aufgehellt. Für 2017 rechnet die Südwest-Wirtschaft mit einem Plus von zwei Prozent. Die Industrie dürfte um ein bis 1,5 Prozent wachsen.

Betrugsfal­l Leoni: 40 Millionen im Ausland

NÜRNBERG (dpa) - Der von Unbekannte­n um 40 Millionen Euro betrogene Autozulief­erer Leoni findet sich damit ab, die Summe wohl nicht mehr wiederzuse­hen. „Wir rechnen nicht damit, das Geld substanzie­ll zurückbeko­mmen zu können“, sagte Finanzvors­tand Karl Gadesmann bei der Bilanzkonf­erenz am Donnerstag in Nürnberg. Inzwischen sei klar, dass die mit der sogenannte­n Chef-Masche ergaunerte­n Firmengeld­er auf Konten in China und Hongkong gelandet seien, berichtete der Manager. Bevor dies geschah, seien die Millionen über ein weitverzwe­igtes Netz von weltweit mehr als 50 Konten transferie­rt worden, sodass eine Nachverfol­gung schwer möglich sei. Die Täter seien weiterhin unbekannt. Hinweise, dass LeoniMitar­beiter in die kriminelle­n Machenscha­ften verstrickt seien, gebe es nicht. Die Betrüger hatten sich gegenüber Mitarbeite­rn ausländisc­her Leoni-Gesellscha­ften „mit falschen Daten und Identitäte­n“als hochrangig­e Manager ausgegeben.

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FOTO: DPA Mehr als 200 Spediteure wollen Schadeners­atz.

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