Gefragt ist ein Gesamtkonzept
Die Bahn verzeichnet einen Fahrgastrekord und trotzdem stellt sich mit Blick auf die technologischen Entwicklungen die Frage, ob sie auf lange Sicht noch gebraucht wird. Autonom fahrende Elektromobile und CarsharingModelle stellen langfristig eine Bedrohung des Bahnverkehrs dar. Auch der ökologische Vorteil der Schiene schwindet, wenn der Verkehr weitgehend auf saubere Energien umgestellt wird.
Es ist eine politische Aufgabe, die Rahmenbedingungen zu setzen. Anscheinend setzt sich diese Erkenntnis in der Regierung langsam durch. Darauf deutet der angekündigte runde Tisch zum Güterverkehr hin. Seit Langem predigen Politiker die Verlagerung der Gütertransporte von der Straße auf die Schiene. Das Gegenteil ist eingetreten. Ohne politischen Flankenschutz wird sich daran nichts ändern. Das ist aber nur eines der Puzzlestücke, aus denen sich das Bild eines ökologisch vertretbaren und wirtschaftlichen Verkehrssystems zusammensetzt. Gefragt ist ein Gesamtkonzept für die Verkehrsträger, in dem die Aufgaben der Bahn auch festgeschrieben werden. wirtschaft@schwaebische.de Nun soll ein runder Tisch im Bundesverkehrsministerium Maßnahmen erarbeiten, die eine Verlagerung der Transporte von der Straße auf die Schiene begünstigen. Die Digitalisierung dieses Verkehrs wird dabei eine wichtige Rolle spielen, denn bei der Automatisierung der Transporte hinkt die Bahn noch hinterher.
Finanziell sieht es auch nicht rosig aus, obwohl der Bund als Eigentümer das Eigenkapital mit einer Milliarde Euro anhebt. Doch die Milliardeninvestitionen lassen sich alleine dadurch nicht stemmen. So steigt der Schuldenberg vorläufig weiter an. Ende dieses Jahres rechnet Lutz mit 19 Milliarden Euro. Das Ende der Fahnenstange ist damit noch nicht erreicht.