Verkehr und Raser belästigen Nendingen
Ergebnis der Verkehrszählung: Rund 13 500 Fahrzeuge rollen täglich durch den Ort
TUTTLINGEN-NENDINGEN - Bei der Nendinger Ortschaftsratssitzung am vergangenen Mittwochabend haben die Räte die Ergebnisse der Verkehrszählung analysiert, sich über neue Möglichkeiten der Urnenbestattung informiert und der Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf energiesparende LED-Lichter zugestimmt.
Für die Nendinger ist es keine Überraschung, dass die Ergebnisse aus der mehrtägigen Verkehrszählung der vergangenen Wochen an der Ortsdurchfahrt ein großes Aufkommen an Kraftfahrzeugen aufzeigen. Einzelmessungen wurden an mehreren Wochentagen im März 2015, Dezember 2016 und jüngst vor wenigen Wochen durchgeführt. Teilweise mehr als 13 500 Fahrzeuge fahren laut diesen Verkehrszählungen auf der Landesstraße 277 durch Nendingen, davon sind mehr als sechs Prozent Lastwagen. Nach Einschätzung von Nendingens Ortsvorsteher Franz Schilling sei es morgens zwischen acht und neun Uhr und abends von 16 Uhr bis 19 Uhr nur mit langem Warten möglich, die Ortsdurchfahrt zu überqueren. Auswärtige, die durch den Ort fahren, würden dies nicht so stark spüren, wie die Nendinger selbst.
Laut Schilling seien alle Fahrzeuge, die von Tuttlingen kommend am Ortseingang nach links in die Straße Am Damm einbiegen, bei der Zählung gar nicht berücksichtigt worden. „Bei der jüngsten Radarmessung in dieser Straße sind in einer Stunde knapp 200 Fahrzeuge registriert worden“, erklärte Schilling.
Das Ergebnis der Zählung dürfe laut Rat Klaus Braun nicht nur so zur Kenntnis genommen werden. Nendingen hofft auf eine Ortsumgehung oder zumindest eine Anbindung der L 277 an das Nendinger Gewerbegebiet „Brenner“. Uwe Neumann vom Tiefbauamt bei der Stadt Tuttlingen hatte mit dem Regierungspräsidium Freiburg jüngst Kontakt und informierte den Ortschaftsrat über den neuesten Stand. „Vom Regierungspräsidium wurde die Möglichkeit in den Raum gestellt, dass wir aufgrund der Verkehrsmenge ermitteln sollten, wie ein mögliche Anbindung an den „Brenner“und die Bräunisbergstraße erfolgen könnte“, so Neumann, der dabei die Prüfung von förderfähigen Maßnahmen anspricht. Der Ortschaftsrat hat für erste Planungen 50 000 Euro im diesjährigen Haushaltsplan vorgesehen.
Bei der Verkehrszählung wurde auch die Geschwindigkeit gemessen. Hierbei belegen die Zahlen, dass etwa 15 Prozent der Fahrer schneller fahren als die vorgeschriebenen 50 Stundenkilometer. „Man muss sich Gedanken machen, wie man diese überhöhte Geschwindigkeit in den Griff bekommt“, betonte Rat Klaus Braun. Neumann wies darauf hin, dass die Fahrer selbst die zulässige Höchstgeschwindigkeit einhalten müssten, „dann bräuchte man nichts dagegen tun“, sagte Neumann. Ein stationärer Blitzer bringe nach seiner Einschätzung nur bedingt etwas, da die Autofahrer wenige hundert Meter nach dem Blitzer wieder auf das Gaspedal drücken würden. Positive Erfahrungen gäbe es beispielsweise mit Geschwindigkeitsanzeigen.
Leuchten werden in diesem Jahr ausgetauscht
In Nendingen werden in diesem Jahr 114 Straßenleuchten gegen energiesparende LED-Leuchten des Typs Hellux Tempus ausgetauscht. Vor allem die Quecksilberdampflampen sollen laut Neumann durch diese energiesparenden Leuchten ersetzt werden. Der Ortschaftsrat stimmte diesem Vorgehen einstimmig zu.
Die neuen Grabarten sind, wie bereits in der Möhringer Ortschaftsratssitzung (wir berichteten), auch in der Sitzung in Nendingen thematisiert worden. Dabei ließen sich die Räte von den zuständigen Sachbearbeitern der Stadt die Grabfelder „Grab der Erinnerung“und „Baumgrab mit Namenstafeln“erklären, die auch auf dem Nendinger Friedhof vorgesehen sind.
Anfang Mai besichtigen die Räte deshalb den Friedhof, um sich unter anderem über die Flächen, die für die neuen Grabfelder vorgesehen sind, zu beraten. Alle interessierten Bürger können sich am Mittwoch, 21. Juni, ab 17.30 Uhr ebenso vor Ort informieren und Fragen mit den zuständigen Sachbearbeitern klären.
Die Räte stimmten außerdem der Neufassung der Friedhofssatzung der Stadt Tuttlingen zu, die am 1. Mai in Kraft tritt.