Haribo baut Produktionsstätte in Wisconsin
BONN (AFP/dpa) - Der Süßwarenhersteller Haribo plant erstmals den Bau einer Produktionsstätte in den USA. Vorgesehen sei ein Standort in Kenosha County im Südosten des Bundestaats Wisconsin, teilte das besonders wegen seiner Gummibärchen bekannte Unternehmen am Freitag am Stammsitz in Bonn mit. In Wisconsin solle eine der größten Produktionsstätten der Süßwarenindustrie entstehen, hieß es weiter.
„Haribo of America ist das am schnellsten wachsende SüßwarenUnternehmen in den USA“, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter der Haribo-Gruppe, Guido Riegel. „Daher ist der Schritt, ab 2020
Deutsche Börse will sparen
FRANKFURT (dpa) - Die Deutsche Börse tritt wegen des erwarteten Scheiterns ihrer Fusion mit der Londoner LSE und sinkender Umsätze auf die Kostenbremse. In Finanzkreisen wurden am Freitag Informationen der „Süddeutschen Zeitung“bestätigt, wonach der Konzern kurzfristig Einsparungen „in mindestens zweistelliger Millionenhöhe“plant. Zudem gelte zunächst ein Einstellungsstopp für fast alle Bereiche. Der angestrebte Zusammenschluss mit der London Stock Exchange (LSE) gilt als gescheitert, seit London sich weigert, weitere Auflagen der Brüsseler Wettbewerbshüter zu erfüllen. Die LSE hatte Ende Februar mitgeteilt, dass sie nicht bereit ist, ihren Mehrheitsanteil an der italienischen Anleihen-Handelsplattform MTS zu veräußern. In der nächsten Woche wird die Entscheidung der EUKommission erwartet.
Lohnzuwachs im Südwesten
STUTTGART (dpa) - Die Beschäftigten im Südwesten haben 2016 von der guten Konjunktur und der niedrigen Inflation profitiert. Die Reallöhne stiegen im Jahresschnitt um 1,7 Prozent, wie das Statistische Landesamt am Freitag in Stuttgart mitteilte. 2015 waren es allerdings noch 2,1 Prozent. Der Reallohn ergibt sich aus den gezahlten Bruttolöhnen abzüglich der Teuerung. Vor allem aufgrund der Null-Inflation im ersten Halbjahr gab es den Statistikern zufolge zum Jahresanfang einen vergleichsweise hohen Reallohnzuwachs. Die Steigerungsraten schwächten sich in der zweiten Jahreshälfte, einhergehend mit leicht steigenden Verbraucherpreisen, aber ab. mit einer eigenen Produktion vor Ort zu starten, wichtig für uns.“Ziel sei es, in den USA weiter zu wachsen, kündigte das Unternehmen an.
Wisconsins Gouverneur Scott Walker erklärte dazu über Twitter, Haribo plane eine Investition im Volumen von 242 Millionen USDollar (umgerechnet etwa 224 Millionen Euro). Zudem würden im Südosten des Bundesstaats „400 gut bezahlte Jobs“entstehen.
Die Entscheidung der Deutschen passt in eine Zeit, in der US-Präsident Donald Trump die Unternehmen drängt, ihre Produkte für den US-Markt auch dort herzustellen. Doch die Wünsche des neuen Präsidenten dürften kaum der entscheidende Punkt für die Bonner gewesen sein. „Haribo befindet sich bereits seit einigen Jahren auf der Suche nach dem Standort für die erste Produktionsstätte in den USA“, betonte Rick LaBerge, der bei Haribo of America das operative Geschäft leitet. Viele Standorte seien geprüft worden, bevor die Entscheidung für Kenosha County gefallen sei.
Haribo beschäftigt weltweit etwa 7000 Mitarbeiter und stellt pro Tag nach eigenen Angaben etwa 100 Millionen Gummibären her. Arbeitsplätze in Deutschland sind nach Angaben eines Firmensprechers dadurch nicht gefährdet.
Heckler & Koch verdient mehr
OBERNDORF (dpa) - Gestiegene Nachfrage hat der Waffenschmiede Heckler & Koch zu deutlich besseren Geschäften verholfen. Im vergangenen Jahr habe man ein Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von rund 39 Millionen Euro erzielt, sagte Firmenchef Norbert Scheuch am Freitag im schwäbischen Oberndorf (2015: minus sieben Millionen Euro). Auf der Firma mit gut 800 Mitarbeitern lastet noch immer ein hoher Schuldenberg, der 2016 den Angaben zufolge aber um 24 Millionen Euro auf 220 Millionen Euro gedrückt werden konnte. Der Nachsteuergewinn sank zwar von 22 Millionen Euro (2015) auf sieben Millionen Euro 2016. Allerdings war der Wert von 2015 durch eine Finanzspritze des Firmeneigentümers Andreas Heeschen beeinflusst, also nicht aus eigener operativer Kraft erwirtschaftet. Für 2017 sagte H&K-Chef Scheuch, Umsatz und Ergebnis würden „auf leicht verbessertem Niveau stabilisiert“.
Ministerium muss zahlen
BERLIN (AFP) - Das Bundeswirtschaftsministerium muss einen Großteil der Gerichtskosten für das Eilverfahren um die umstrittene Ministererlaubnis für die Kaiser’sTengelmann-Übernahme durch Edeka zahlen. Der Kartellsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf begründete die Entscheidung damit, dass das Ministerium „ohne eine Rücknahme der Beschwerden in der Hauptsache unterlegen gewesen“wäre. Außerdem muss das Ministerium demnach Rewe, Markant und dem Markenverband die im Verfahren entstandenen Auslagen erstatten.