SC 04 schafft finanzielle Trendwende
Jahreshauptversammlung: Nach Rekord-Minus erwirtschaftet Club fünfstelligen Gewinn
TUTTLINGEN (roha) – Fußball-Landesligist SC 04 Tuttlingen muss sich als Vorletzter auf den Abstieg in die Bezirksliga einstellen, hat aber die finanzielle Trendwende geschafft. Nach dem Rekord-Minus im Vorjahr vermeldete Präsident Bernhard Mußgnug bei der Hauptversammlung am Mittwoch für das Geschäftsjahr 2016 einen Gewinn im fünfstelligen Bereich.
Zu verdanken ist diese Entwicklung Beschränkungen im Spielbetrieb. Die gute sportliche Bilanz in der Vorsaison mit Platz sieben habe sich zu den neuen Konditionen nicht halten lassen. Erfreulich nannte der SC-Präsident, dass innerhalb von drei Jahren zehn A-Junioren ins Aktiven-Lager gewechselt sind. Auf die Jugend zu setzen, bilde den Weg – den der Verein weiter mit Trainer Walter Schneck gehen will. Der SC 04 hat den Vertrag mit dem 61-Jährigen unabhängig von Klassenerhalt verlängert.
Verein spart 40 000 Euro ein
Die finanzielle Bilanz erläuterte Jochen Zeyher (Vorsitzender für Finanzen) in Vertretung des Hauptkassierers Dietmar von Döllen. Die Fahrten zu Auswärtsspielen wären günstiger organisiert und das Vergütungssystem auf eine leistungsbezogene Basis in Form von Punkteprämien umgestellt worden. So hätten sich 40 000 Euro – vor allem im Personalbereich – einsparen und ein Gewinn von über 10 000 Euro erzielen lassen.
Zulauf im Jugendbereich
Arnulf Hosch verlas einen Bericht von Rainer Hohner, Vorsitzender für Öffentlichkeitsarbeit. Darin hieß es, dass der Wunsch nach mehr zur Mithilfe bereiten Mitgliedern bisher „nicht so erfüllt“worden sei. Von derzeit rund 240 aktiven Nachwuchsfußballern berichtete Tobias Andris. Bei den jüngeren Jahrgängen verzeichne man großen Zulauf, sagte das Vorstandsmitglied.
Ein Dankeschön sprach Vorstandsmitglied Hosch, zu dessen Aufgaben der Geschäftsbetrieb gehört, den Ehrenamtlichen aus, die mithalfen, die fünfmonatige pächterlose Zeit im Sportheim zu überbrücken. Kritik äußerte Hosch an den – nach dem vorangegangenen „Schulterklopfen“– ersten Reaktionen aus der Politik nach dem abgebrochenen Punktspiel der dritten Mannschaft gegen den FV Fatihspor Spaichingen II. Der Verein habe nach einem konstruktiven Gespräch das Team nicht abgemeldet. „Das war der richtige Weg“.
Fußball-Abteilungsleiter Ralph Tolk bedauerte, die Saison 2016/17 stehe personell „unter einem unglaublich schlechten Stern“. Man habe sich entschieden, den LandesligaVerbleib „nicht zu erzwingen“. Ziel sei der „Aufbau einer jungen, hungrigen Mannschaft“. Die aus Flüchtlingen bestehende dritte Mannschaft strebt, wie Trainer Rainer Schulz sagte, die Meisterschaft in der Kreisliga-C an. Die Fußballfrauen wollen laut Michael Druffner in der Bezirksliga noch um den Aufstieg mitspielen; die Mädchen befinden sich laut Trainerin Lena Gottschalk auf einem sportlich guten Weg.
Die vom Ehrenvorsitzenden Adolf Gerach geleitete Herzsportgruppe stellt mit 100 Mitgliedern (13 Neueintritte) gut ein Achtel der aktuell 780 SC-Mitglieder. Es gab einen leichten Rückgang wegen der Fluktuation bei der Jugend. Konstant blieb laut Abteilungsleiter Fabian Stuckenbrock die Zahl der AH-Mitglieder. Die Gymnastikgruppe hat in der Karlschulturnhalle ein festes Domizil.
Die Schiedsrichtergruppe stellt laut Alwin Marschalleck sechs Unparteiische. Für die Leichtathleten hofft Ralf Bonacker auf positive Auswirkungen der neu gestalteten Stadion-Anlage.