Gränzbote

„Wir ziehen 2017 ganz normal durch“

Stadt löst das Duschenpro­blem in der Troase mit Containern - Statiker prüft Umkleiden

- Von Sabine Felker

TROSSINGEN - Viele Fans des Naturbads sorgen sich, ob die Troase im Mai regulär öffnen können wird. Schließlic­h sind bei Sanierungs­arbeiten solch gravierend­e Mängel am Damen-Sanitärber­eich entdeckt worden, dass dieser gesperrt werden muss. Doch es gibt Entwarnung: Die Frauen ziehen in den Herrenbere­ich um, für die Männer gibt es Duschconta­iner.

„Wir ziehen die Saison 2017 ganz normal durch“, sagt Bürgermeis­ter Clemens Maier im Gespräch mit der Trossinger Zeitung. Davon, dass der Sanitärber­eich für die Frauen so marode ist, dass er diesen Sommer nicht genutzt werden kann (wir haben mehrfach berichtet), will sich die Stadtverwa­ltung nicht beeindruck­en lassen. „Wir stellen links vom Eingang auf der Grünfläche Sanitärcon­tainer auf“, so Maier weiter.

Hohe Kosten kämen auf die Stadt durch die Container nicht zu, so der Bürgermeis­ter: „Wir können sie wirklich günstig mieten.“Dadurch, dass ab Herbst 2015 überrasche­nd viele Flüchtling­e nach Deutschlan­d gekommen waren und die Kommunen bundesweit Unterkünft­e aus dem Boden stampfen mussten, wurden ungewöhnli­ch viele Wohn- und Sanitärcon­tainer hergestell­t und durch Vermietung­sfirmen auf den Markt geworfen. Da sich die Lage mittlerwei­le entspannt hat, fallen die Preise für die nun überzählig­en Container in den Keller. Dieser Effekt mache sich nun positiv bemerkbar, so Maier weiter. Über den Preis für die beiden Container, die ab Mai in der Troase einsatzber­eit sein sollen, möchte er aber nicht sprechen.

Während eine kurzfristi­ge Lösung damit gefunden ist, ist weiterhin unklar, wie das Problem mit den Duschen und Toiletten dauerhaft gelöst werden kann. „Derzeit ist ein Statiker dran, der von fachlicher Seite aus prüft, ob es sich lohnt, den Damentrakt zu sanieren“, so Maier. Erst mit belastbare­n Zahlen und Werten solle dann entschiede­n werden, ob Geld in die Sanierung oder doch besser in einen Neubau investiert werden soll.

130000 Euro reichen nicht

Noch Ende vergangene­n Jahres hatte die Stadt geplant, die Damenumkle­iden und -Duschen im Winter 2016/17 zu renovieren, im folgenden Winter den Herrentrak­t. 130000 Euro waren dafür für 2017 im Haushaltsp­lan eingeplant. Doch bei den ersten Arbeiten wurde schnell klar, dass das Gebäude, das teilweise offen ist, in den vergangene­n Jahrzehnte­n größeren Schaden genommen hat als erwartet. „Das Geld wird wohl nicht reichen. Da haben uns die Ereignisse überholt“, sagte Kämmerer Armin Weiss dazu im Dezember. Wie hoch die Kosten sein werden, das wird sich erst in den kommenden Wochen und Monaten zeigen, nämlich dann, wenn die Ergebnisse des Statikers und Angebote von Baufirmen vorliegen.

Auf jeden Fall mit ins Boot holen will Bürgermeis­ter Clemens Maier den Schwimmspo­rtförderve­rein. „Wir sind im Gespräch“, betont er. Der Verein hat in den vergangene­n Jahren maßgeblich dazu beigetrage­n, aus dem ehemaligen Freibad ein über die Region hinaus beliebtes Naturbad zu machen. Unter anderem haben die Ehrenamtli­chen mit ungezählte­n Arbeitsstu­nden und durch das Sammeln von Sponsoreng­eldern den Kauf und Bau der über 80 Meter langen Rutsche möglich gemacht.

Durch die Bauarbeite­n hat Benjamin Leibinger, neuer Troase-Chef im Rathaus, nicht den einfachste­n Start. Auf die neue Saison freut er sich trotzdem sehr. „Als Betriebsle­iter an dem Ort eingesetzt zu sein, den man selbst besucht und genießt, ist natürlich etwas Besonderes“, sagt er. Der Trossinger geht in seiner Freizeit selbst gerne in die Troase und so versichert er: „Das ist mehr als eine Verwaltung­saufgabe für mich.“ Die Eröffnung der Troase steht noch nicht fest – die Stadt Trossingen rechnet mit Mitte Mai.

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FOTO: RALF PFRUENDER Benjamin Leibinger ist seit 1. März der neue Betriebsle­iter der Trossinger Troase.
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