Geschichtsverein ehrt treue Mitglieder
Vorstand stellt anstehende Exkursionen vor und kündigt Publikation an
TUTTLINGEN - Auf der Mitgliederversammlung des Geschichtsvereins für den Landkreis Tuttlingen hat der Vorstand zahlreiche Mitglieder für ihre langjährige Treue geehrt und das Jahresprogramm vorgestellt.
Der Vorsitzende Hans-Joachim Schuster begrüßte am Donnerstag 60 Mitglieder im Fruchtkasten in Tuttlingen. Er blickte in seinem Bericht auf zahlreiche Exkursionen, Museumsbesichtigungen und Führungen zurück, die der Verein für seine Mitglieder im vergangenen Jahr angeboten und durchgeführt hatte.
Der Beirat des Geschichtsvereins schlug dem Vorstand vor, eine Arbeit zur Erfassung und Dokumentation der Euthanasie-Opfer im Landkreis Tuttlingen während der Nazi-Zeit in Auftrag zu geben. „Diese Arbeit soll in einem zweiten Schritt Geschichtsund Heimatvereinen im Landkreis die Möglichkeit geben, durch mündliche Befragungen und Bildrecherchen die Lebensgeschichten dieser Gruppe von Naziopfern zu erhellen und zu vertiefen“, betonte Schuster. Er erklärte, dass bereits ein Historiker aus dem Kreis Tuttlingen dafür gefunden werden konnte.
Exkursionen bis Ende Mai
Zwei Auftragsarbeiten zur Maschinenfabrik Immendingen und zum Schmelzwerk Bachzimmern seien ebenfalls an eine Historikern vergeben worden, die sich damit mit der Industriegeschichte im Landkreis beschäftigt. „Diese Arbeiten werden noch in diesem Jahr begonnen“, so der erste Vorsitzende.
Die vom Geschichtsverein in Auftrag gegebene Arbeit zur Nordamerika-Auswanderung aus den Oberämtern Tuttlingen und Spaichingen im 19. Jahrhundert von Jochen Krebber liege vor. „Damit sei die Grundlage geschaffen, für eine Publikation, die die bisherigen Veröffentlichungen zur Auswanderung aus dem Landkreis Tuttlingen nicht nur abrundet, sondern weitere Bausteine hinzufügt“, sagte Schuster. Der Vereinsvorstand beschloss, diese Publikation zum Jahresende im Eigenverlag herauszugeben. Sie soll auch Schicksale von Auswanderern aus der Region erhellen.
Schatzmeisterin Nina Schreiber erklärte in ihrem Kassenbericht, dass der Verein im zurückliegenden Jahr einen deutlichen Gewinn erwirtschaftet hat. Der Geschichtsverein veranstaltet am 31. März die Exkursion in Immendingen „Dorf mit zwei Schlössern“. Am 29. April geht es zur Exkursion nach Salem mit Besichtigung des dortigen Schlosses und des Feuchtmayermuseums sowie nach Heiligenberg. Am 5. Mai steht Aixheim auf dem Programm mit dem Thema „Von den Kelten bis zur Gegenwart“. Eine Viertages-Exkursion veranstaltet der Verein vom 11. bis 14. Mai. Diese führt auf den Spuren des Reformators Luther nach Eisenach, Wartburg, Wittenberg, Eisleben, Erfurt, Weimar und Schmalkalden. Am 19. Mai nehmen die Mitglieder „Das Tor zum Hegau“in den Blick auf einer Exkursion nach Engen.
Der Vorstand ehrte neun Mitglieder für ihre 25-jährige Treue zum Geschichtsverein. Dazu gehört Gerda Rinderknecht, die häufig bei Geschichtsvereinsveranstaltungen dabei ist und lange Zeit als Führerin im Freilichtmuseum Neuhausen tätig war. Josef Fetzer, der Denkinger Ortsgeschichtsforscher und Walter Knittel, der in der Vergangenheit zahlreiche Exkursionen für den Verein geleitet hat, sind ebenso für langjährige Treue geehrt worden. Weitere Geehrte sind Elisabeth Ketterer, Heide Worch, Hans Rudolf Forster, Friedrich Fuchshuber, Rolf Hensler und Theo Rommel.