Cortese: Noch gibt es Bremsendes
Ein guter Start – Jürgen Lingg weiß es – ziert alles. Saisonauftakt in der Motorrad-Weltmeisterschaft ist, das Memminger Dynavolt IntactGP-Team geht mit zwei Fahrern in sein fünftes Jahr Moto2-WM. Jürgen Lingg ist Teilhaber, Teammanager und Technischer Leiter in einer Person, ist lang schon im Geschäft – und als Ex-Fahrer Fahrerseelenversteher. „Wichtig“, hat Jürgen Lingg nach der offiziellen Teampräsentation kundgetan, „ist einfach, dass er jetzt ’nen Lauf kriegt in den ersten paar Rennen. Dass er die fertig fährt, mit guten Ergebnissen – und dann wird er sich enorm steigern.“
Er, das ist Sandro Cortese, 27 Jahre, aus Berkheim im Kreis Biberach, von Anfang an dabei. Eine Konstante bei Dynavolt IntactGP. Die Konstante, denn neu sind 2017 sein Teamkollege – Marcel Schrötter aus Vilgertshofen bei Landsberg –, das Gros der Mechaniker-Crew und das Motorrad. Eine Suter-MMX2 bewegt Sandro Cortese jetzt, vom veränderten Input in Sachen Fahrwerk erhoffen sie sich einiges in Memmingen. Sandro Cortese: „Man muss auch mal ein Risiko eingehen, so ’nen Wechsel.“
Eine Suter also, mit der Sandro Cortese am Sonntag (18.20 Uhr MESZ/ServusTV) auf dem Losail International Circuit nahe Doha seinen 204. Grand Prix bestreitet. Eine agile, sehr steife Maschine, deren Handhabung dem 1,68-Meter-Mann eigentlich liegen sollte. Ein Sportgerät, in dem jede Menge Schweizer Knowhow steckt, auf dem aber erst einmal Daten gesammelt sein wollen. Und da gibt es noch Bremsendes: das GripNiveau speziell bei weichen Reifen, die Gesamtbalance des Motorrads, das Wegschieben der Front ... Im dritten freien Training am Freitag war Sandro Cortese 24.; ein – glimpflich überstandener – Sturz beendete alles Mühen um bessere Zeiten früh. Ein guter Start? Braucht noch manches an Arbeit bis zum Qualifying heute. (lin)